Freud, Anna1895, Wien, Österreich - 1982, London, Grossbritannien |
Anna Freud war eine österreichisch-britische Psychoanalytikerin. Sie wurde zunächst Lehrerin und unterrichtete von 1917 bis 1920 am Wiener Billrothgymnasium, doch galt ihr Interesse schon früh der Psychoanalyse. Sie absolvierte eine Lehranalyse bei ihrem Vater und wurde schließlich selbst als Psychoanalytikerin tätig; 1923 eröffnete sie ihre eigene Praxis. Als treusorgende Tochter war Anna Freud für ihren Vater als Sekretärin und Assistentin tätig, organisierte seine Auftritte, pflegte den Krebskranken und vertrat ihn auf Kongressen. Nach der Annexion Österreichs durch Deutschland wurde Anna Freud 1938 von der Gestapo in Wien verhört. 1938 flohen Sigmund Freud, seine Frau Martha und ihre Kinder, darunter Anna, nach London. Annas Bruder Ernst Ludwig Freud war bereits 1933 dorthin emigriert.
Anna Freud wurde Lehranalytikerin der British Psycho-Analytical Society. Nach dem Tod ihres Vaters 1939 kam es zwischen Anna Freud und Melanie Klein und ihren jeweiligen Anhängern zu äußerst kontroversen Diskussionen, die nicht nur die Kinderanalyse, sondern die gesamte Ausrichtung der Psychoanalyse betrafen. Anna Freud und ihre Lebenspartnerin Dorothy Tiffany Burlingham gründeten die Hampstead Nurseries, ein Heim, in dem sie Kriegskinder und Kriegswaisen betreuten. 1945 holte Anna Freud eine kleine Gruppe von Kindern aus Theresienstadt nach London. Sie wurden unter ihrer Aufsicht versorgt und betreut. Die Erinnerungen einiger Kinder wurden mit deren Erlaubnis veröffentlicht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten sie die Nurseries aus: Die Hampstead-Klinik für Kinder wurde ab 1947 zu einem international renommierten Lehrinstitut für Kindertherapie. In Übereinkunft mit der British Psychoanalytical Society wurde die Hampstead Clinic von Anfang an The Hampstead Child-Therapy Clinic genann. Anna Freud stand der Klinik ab 1952 als Direktorin vor. Auch in den folgenden Jahrzehnten konzentrierten sich Anna Freuds Arbeiten vor allem auf Jugendliche und Kinder. Sie gilt neben Melanie Klein als Mitbegründerin der Kinderanalyse. Nach Sigmund Freuds Tod im Jahr 1939 übernahm Anna das Erbe ihres berühmten Vaters und verbrachte viel Zeit auf Vortragsreisen und Kongressen. Erst 1971 besuchte sie Wien nach ihrer Flucht.
Anna Freud wurde Lehranalytikerin der British Psycho-Analytical Society. Nach dem Tod ihres Vaters 1939 kam es zwischen Anna Freud und Melanie Klein und ihren jeweiligen Anhängern zu äußerst kontroversen Diskussionen, die nicht nur die Kinderanalyse, sondern die gesamte Ausrichtung der Psychoanalyse betrafen. Anna Freud und ihre Lebenspartnerin Dorothy Tiffany Burlingham gründeten die Hampstead Nurseries, ein Heim, in dem sie Kriegskinder und Kriegswaisen betreuten. 1945 holte Anna Freud eine kleine Gruppe von Kindern aus Theresienstadt nach London. Sie wurden unter ihrer Aufsicht versorgt und betreut. Die Erinnerungen einiger Kinder wurden mit deren Erlaubnis veröffentlicht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten sie die Nurseries aus: Die Hampstead-Klinik für Kinder wurde ab 1947 zu einem international renommierten Lehrinstitut für Kindertherapie. In Übereinkunft mit der British Psychoanalytical Society wurde die Hampstead Clinic von Anfang an The Hampstead Child-Therapy Clinic genann. Anna Freud stand der Klinik ab 1952 als Direktorin vor. Auch in den folgenden Jahrzehnten konzentrierten sich Anna Freuds Arbeiten vor allem auf Jugendliche und Kinder. Sie gilt neben Melanie Klein als Mitbegründerin der Kinderanalyse. Nach Sigmund Freuds Tod im Jahr 1939 übernahm Anna das Erbe ihres berühmten Vaters und verbrachte viel Zeit auf Vortragsreisen und Kongressen. Erst 1971 besuchte sie Wien nach ihrer Flucht.
Migrationsweg
Migration aus | Migration nach | Jahr | Grund |
---|---|---|---|
Wien, Österreich |
London, Grossbritannien |
1938 |
Judenverfolgung |
Werke
- Briefwechsel 1904-1938 (2006) .
- Briefe an Eva Rosenfeld (1994).
- »...als käm ich heim zu Vater und Schwester«. Lou Andreas-Salomé Anna Freud, Briefwechsel 1919-1937 (2003).