Fromm, Bella

1890, Nürnberg, Deutschland - 1972, New York, USA
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Bella Fromm wuchs in Kitzingen in Unterfranken/Bayern in einer wohlhabenden Weinhändlerfamilie auf. Sie heiratete 1911 einen Berliner Kaufmann, Max Israel, später Iklé, und bekam 1913 ihre Tochter Grete-Ellen. 1919 wurde die Ehe geschieden. Die Inflation und der Zusammenbruch des Unternehmens ihres zweiten Ehemanns, Karl Julius Steuermann, zwangen sie, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Durch Freunde und Kontakte zum Ullstein Verlag fasste sie Fuß im Journalismus, ab 1928 wurde dieser ihre Haupteinnahmequelle.

1934 wurde Fromm wie alle jüdischen Journalisten von der nationalsozialistischen Regierung mit Berufsverbot belegt. 1938, zwei Monate vor der Reichspogromnacht, verließ sie das Deutsche Reich. In New York übernahm sie zunächst verschiedene Jobs als Näherin, Serviererin und Sekretärin und sorgte so für ihren zukünftigen dritten Ehemann, Peter Wolffheim. Ein befreundeter Journalist schlug ihr vor, ihre Erlebnisse aus Berlin – vor allem ab 1933 – als Tagebuch zu veröffentlichen. Das Buch Blood and Banquets wurde 1942 veröffentlicht und zu einem Bestseller in den USA. Das Werk wurde vor der Veröffentlichung stark bearbeitet. Die Aufzeichnungen wurden vermutlich erst in den USA zusammengestellt. Sie beruhen zum einen auf der Augenzeugenschaft Bella Fromms; dafür sprechen umfangreiche Aufzeichnungen im Nachlass der Journalistin. Da sie andererseits aber auch 1941/42 in den USA zugängliche Meldungen in Zeitungen und Zeitschriften zur Erstellung von "Tagebucheinträgen" benutzte, was zu sachlichen Fehlern führte, ist die Einordnung von "Blood and Banquets" als authentisches Tagebuch nicht möglich und sein Quellenwert beschränkt. Der Rowohlt Verlag brachte Bella Fromms amerikanischen Bestseller 1993 in leicht gekürzter Fassung auf Deutsch unter dem Titel Als Hitler mir die Hand küsste heraus.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Berlin, Deutschland

USA

1938

Judenverfolgung


Werke

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