Geissmar, Berta

1892, Mannheim, Deutschland - 1949, London, Grossbritanien
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Berta Geissmar war eine Musikwissenschaftlerin und Autorin. Sie war die Privatsekretärin von Wilhelm Furtwängler und musste wegen ihrer jüdischen Herkunft in der Zeit des Nationalsozialismus emigrieren. Berta Geissmar war die Tochter des Rechtsanwalts Leopold Geissmar und der Anna geborene Hirsch. Zu ihren Vorfahren zählten Rabbiner, Kantoren und Religionslehrer. Nach dem 1910 abgelegten Abitur studierte Berta Geissmar an der Universität Heidelberg Philosophie im Hauptfach und Psychologie, Kunstgeschichte und Archäologie in den Nebenfächern. Ihr Studium schloss sie 1920 mit dem Doktorexamen ab. Ab 1921 wurde sie von Wilhelm Furtwängler als private Sekretärin und Konzertmanagerin angestellt. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit endete im Dezember 1934, als Furtwängler dem Druck der Nationalsozialisten nachgab und sich von seiner langjährigen jüdischen Mitarbeiterin trennte.

Anfang 1936 reiste Berta Geissmar als erste Station ihrer Emigration in die USA zu Freunden. Dort traf sie Sir Thomas Beecham, den sie schon seit längerem beruflich kannte, und Beecham stellte sie nun ab dem 18. April 1936 als persönliche Mitarbeiterin an. So half er ihr, der Jüdin im Exil, in England einen britischen Pass und eine Arbeitserlaubnis zu erhalten. Sie erlebte während des Zweiten Weltkrieges die deutschen Luftangriffe auf London und wurde selbst ausgebombt.

Nach dem Krieg setzte sie sich für Wilhelm Furtwängler ein, denn der Fürsprache Paul Hindemiths, Yehudi Menuhins, Szymon Goldbergs sowie seiner langjährigen Sekretärin Berta Geissmar verdankte er es, dass er 1947 im Spruchkammerverfahren im Rahmen der Entnazifizierung freigesprochen wurde. Berta Geissmar starb am 3. November 1949 in London.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Deutschland

über die USA nach England

1936

Judenverfolgung


Werke

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