Gershon, Karen (geb. Loewenthal)

1923, Bielefeld, Deutschland - 1993, London, Grossbritannien
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Karen Gershonenthal war eine deutsch-britische Schriftstellerin. Sie wurde als jüngstes Kind des Architekten Paul Loewenthal und seiner Frau Selma 1923 in Bielefeld geboren. Sie wuchs in einer jüdischen Familie des gehobenen Mittelstands auf, die innerhalb der Jüdischen Gemeinde Bielefelds fest verwurzelt war. Die Loewenthals verarmten mit Beginn der nationalsozialistischen Diktatur 1933 zusehends. Der Vater, der der Familie durch seine Arbeit einen relativen Wohlstand hatte sichern können, erhielt keine Aufträge mehr und musste ihren Unterhalt nun mit Gelegenheitsarbeiten sichern. Den zunehmenden Diskriminierungen und Anfeindungen folgten weitere Ausgrenzungen.

Ein großer Einschnitt in ihrem Leben erfolgte 1938. Gemeinsam mit ihrer Schwester Lise wurde sie mit dem Kindertransport nach Großbritannien verbracht. Ihre Eltern und ihre Schwester Anne blieben in Bielefeld und wurden 1941 nach Riga deportiert. Es wird vermutet, dass Selma im KZ Auschwitz ermordet wurde und Paul in Riga an einem Schlaganfall starb. Ihre Tochter Anne konnte Lise und Karen noch nachfolgen, verstarb aber bereits 1942 in Bristol. Zunächst gelangte Karen in ein Trainingslager in Schottland, in dem sie für die Ausreise nach Palästina vorbereitet wurde. Nach Auflösung der Trainingscamps blieb sie jedoch in England wo sie unter anderem als Hausmädchen arbeitete.

1948 heiratete sie einen Kunstlehrer, mit dem sie vier Kinder bekam. Von 1968 bis 1973 lebte die Familie in Israel, wurde dort aber nicht heimisch. Gershon wurde in Bristol begraben.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Bielefeld, Deutschland

Grossbritannien

1938

Judenverfolgung


Werke

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