Günzl, Marie

1896, Zwodau, Österreich-Ungarn - 1983, Planegg, Deutschland
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Marie Günzl war eine bayerische Politikerin (SPD) und Abgeordnete des Bayerischen Landtags. Günzl besuchte die Volksschule und anschließend drei Jahre die Mittelschule. 1910 wurde sie Mitglied im Verband jugendlicher Arbeiter Österreichs. Daneben arbeitete sie als Fabrikarbeiterin und wurde später Referentin für Jugendarbeit in Westböhmen. 1918 bis 1927 war Günzl Bezirksvorsitzende des sozialdemokratischen Frauenverbandes Graslitz. In dieser Zeit wurde sie Mitarbeiterin in der Redaktion des Volkswillen, sowie 1932 Vorsitzende des genossenschaftlichen Frauenkomitees im Sudetenland.

Nach dem Münchner Abkommen und der folgenden Annexion des Sudetenlandes wurde Günzl 1938 von der Gestapo verhaftet und in Eger inhaftiert. Ostern 1939 erfolgte ihre Einlieferung in das KZ Lichtenburg sowie Ende Mai 1939 die Überstellung in das KZ Ravensbrück. Von 1941 bis 1945 war sie arbeitsdienstverpflichtet für ein Lagerhausunternehmen in Graslitz. Noch 1945 wurde Günzl erneut verhaftet, da sie einen Fallschirmspringer der Royal Air Force illegal unterstützt hatte. Günzls für den 8. Mai 1945 vorgesehene Hinrichtung wurde jedoch nicht mehr vollzogen, da sie von revoltierenden Bürgern noch aus dem Gefängnis befreit wurde. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Günzel ab 1946 als Heimatvertriebene in Bayern ansässig. Dort begann sie sich wieder politisch zu betätigen. Günzl betätigte sich auch schriftstellerisch als Autorin von Märchen, Gedichten und der Niederschrift ihrer Hafterfahrungen. Ihr Nachlass befindet sich im Archiv der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Migrationsweg



Werke

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