Heller, Agnes

1929, Budapest, Ungarn - 2019, Balatonalmádi, Ungarn
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Ágnes Heller war eine ungarische Philosophin, die in Budapest und New York City lebte. Ágnes Heller, die jüdischer Herkunft war, gelang es im Holocaust gemeinsam mit ihrer Mutter immer wieder, teils durch geistesgegenwärtiges Handeln, teils nur durch schieres Glück, einer Deportation und Ermordung zu entgehen. Ihr Vater und zahlreiche weitere Verwandte wurden Opfer der Judenverfolgung während der Zeit der NS-Diktatur. Nach der Matura immatrikulierte sich Ágnes Heller 1947 an der Universität Budapest für Physik und Chemie. Sie wechselte unter dem Eindruck einer Vorlesung von Georg Lukács das Studienfach und begann, Philosophie zu studieren. Sie wurde 1955 von Lukács promoviert und schließlich seine Assistentin.

Nach jahrzehntelanger politischer Unterdrückung in Ungarn emigrierte Heller 1977 nach Australien, wo sie an der La Trobe Universität in Melbourne von 1978 bis 1983 eine Soziologie-Professur innehatte. 1986 wurde sie auf den Hannah-Arendt-Lehrstuhl an der Philosophiefakultät der New School for Social Research in New York berufen. Seit ihrer Emeritierung pendelte sie jeweils halbjährlich zwischen Budapest und New York. 2001 und 2002 war sie Fellow des Weimarer Kollegs Friedrich Nietzsche. 2013 hielt sie als Sir-Peter-Ustinov-Gastprofessorin der Stadt Wien Vorlesungen zum Thema „Die Welt der Vorurteile“ am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Agnes Heller starb im Juli 2019 im Alter von 90 Jahren.

Migrationsweg



Werke

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