Hoffmann, Martha (Melitta Holl)1895, Wien, Österreich - 1975, Wien, Österreich |
Martha Hofmann war eine österreichische politische Aktivistin und Schriftstellerin. Sie war das achte von neun Kindern des Wiener Holzgroßhändlers Edmund Hofmann und der Henriette Hock. Der Vater war Honorarprofessor an der Wiener Hochschule für Bodenkultur, er starb 1923, die Mutter 1941, die älteste Schwester wurde Opfer des Holocaust, den anderen Geschwistern gelang die Flucht. Hofmann besuchte das Lyzeum des Beamtentöchtervereins und die Schwarzwaldschule in Wien, wo sie 1914 die Matura erhielt. Während des Ersten Weltkriegs war sie zeitweise als Krankenpflegerin tätig. Sie studierte klassische Philologie, Germanistik und Archäologie in Wien, Berlin, Leipzig und Heidelberg. 1920 wurde sie mit der Dissertation „De fabula Platonica“ promoviert und machte ein Schulpraktikum an der Odenwaldschule. Nach der Lehramtsprüfung für Latein und Griechisch 1921 unterrichtete Hofmann an der Zwi-Perez-Chajes-Schule in Wien Deutsch, Latein und Griechisch. In den 1920er Jahren leitete Hofmann die Kulturarbeit der Women’s International Zionist Organisation (WIZO) in Österreich. In Wien unterrichtete sie außerdem an dem von Anitta Müller-Cohen gegründeten Jüdischen Zentrum und engagierte sich in der Arbeiterorganisation Poale Zion. Hofmann veröffentlichte Gedichte und literarische Beiträge in der Wiener Morgenzeitung, der Neuen Freien Presse, der Jüdischen Rundschau, in Die Stimme, Menorah und Der Jude.
Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde Hofmann als Jüdin aus dem Schuldienst entlassen. Sie flüchtete nach London und 1939 nach Palästina, wo sie sich als Sprachlehrerin durchschlug. Da sie in Palästina auch nach sieben Jahren nicht heimisch geworden war, zog sie 1946 zu einer Schwester nach Genf und absolvierte eine Dolmetschausbildung.
Gegen ihre innere Überzeugung und mangels Alternativen zog sie nach Österreich zurück. 1949 wurde Hofmann in Österreich wieder in den Schuldienst aufgenommen. Sie wurde Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SDAP). Hofmann gewann 1953 den literarischen Chagall-Wettbewerb der Wiener Albertina. 1954 erhielt sie den Georg-Trakl-Preis für Lyrik und 1963 den Theodor-Körner-Preis für Literatur. 1970 wurde sie mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.
Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde Hofmann als Jüdin aus dem Schuldienst entlassen. Sie flüchtete nach London und 1939 nach Palästina, wo sie sich als Sprachlehrerin durchschlug. Da sie in Palästina auch nach sieben Jahren nicht heimisch geworden war, zog sie 1946 zu einer Schwester nach Genf und absolvierte eine Dolmetschausbildung.
Gegen ihre innere Überzeugung und mangels Alternativen zog sie nach Österreich zurück. 1949 wurde Hofmann in Österreich wieder in den Schuldienst aufgenommen. Sie wurde Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SDAP). Hofmann gewann 1953 den literarischen Chagall-Wettbewerb der Wiener Albertina. 1954 erhielt sie den Georg-Trakl-Preis für Lyrik und 1963 den Theodor-Körner-Preis für Literatur. 1970 wurde sie mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.
Migrationsweg
Migration aus | Migration nach | Jahr | Grund |
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Wien, Österreich |
Israel |
1938 |
Judenverfolgung |