Karlweis-Wasserman, Marta (Barbara Vogel)

1889, Wien, Österreich - 1965, Lugano, Schweiz
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Marta Wassermann-Karlweis war eine österreichische Schriftstellerin. Sie besuchte die Schule der Eugenie Schwarzwald, an der einige prominente Vertreter des Wiener kulturellen Lebens lehrten, darunter u. a. Adolf Loos und Oskar Kokoschka. In Wien frequentierte sie auch den stadtbekannten Salon der Berta Zuckerkandl, in dem sie immer wieder aus ihren Werken vorlas. Gegen den Willen ihres Vormunds – ihr Vater starb schon, als sie 12 war – begann sie nach dem Abitur ein Psychologie-Studium an der Universität Wien, das sie 1907 abbrach, um den Industriellen Walter Stross zu heiraten. Aus dieser Ehe gingen die Töchter Bianka (* 1908) und Emmy (* 1910) hervor. Im Februar 1915 lernte sie den Schriftsteller Jakob Wassermann kennen. Im August 1919 zogen sie gemeinsam nach Altaussee und 1924 kam beider Sohn Carl Ulrich (Charles) zur Welt. Sie heiratete Wassermann 1926.

Mit ihrem vorletzten Werk, dem 1929 erschienenen Roman Ein österreichischer Don Juan scheint sie sich auf dem Buchmarkt dieser Zeit endgültig durchgesetzt zu haben. 2017 erfolgte die Neuauflage ihres letzten Werkes, des satirisch-grotesken Romans Schwindel. Geschichte einer Realität aus dem Jahre 1931. 

Das Heraufziehen des Nationalsozialismus bedeutete für viele literarische Karrieren in Deutschland einen irreparablen Einschnitt. 1934 starb ihr Mann Jakob Wassermann an einem Schlaganfall. Als letztes ihrer Bücher brachte die damals 45-jährige Marta die Biographie ihres Mannes im Amsterdamer Querido-Verlag heraus. Fallweise veröffentlichte sie noch Beiträge in schweizerischen und österreichischen Periodika. Nach dem Tod ihres zweiten Mannes änderten sich ihre gutbürgerlichen Lebensverhältnisse dramatisch. Sie übersiedelte in die Schweiz, nahm ihr Psychologie-Studium wieder auf und studierte bei Carl Gustav Jung Analytische Psychologie. Nach dem Anschluss Österreichs ging sie nach Kanada ins Exil. 1939 übernahm sie einen Lehrauftrag an der McGill-Universität in Montreal. Bis zu ihrem Tod arbeitete sie in ihrer psychiatrischen Praxis in Ottawa. Am 2. November 1965 starb Marta Karlweis auf einer Reise in der Schweiz, während der sie ihre im Tessin lebende Tochter Bianka besuchen wollte.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Schweiz

USA

1938

Judenverfolgung

Wien, Österreich

Schweiz

1934


Werke

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