Kerr, Anna-Judith

1923, Berlin, Deutschland - 2019, London, Grossbritanien
Judith_Kerr.jpg
Judith Kerr war eine britische Illustratorin und Schriftstellerin deutscher Herkunft. In Deutschland wurde sie vor allem durch die Jugendbücher bekannt, in denen sie die Geschichte der Flucht ihrer jüdischen Familie aus dem nationalsozialistischen Deutschland und das Leben im Exil beschreibt. Judith Kerr war die Tochter des Theaterkritikers Alfred Kerr und dessen Frau Julia, geborene Weißmann. Im Jahr 1933 floh die Familie Kerr, da sie in Deutschland verfolgt wurde, über die Schweiz nach Frankreich, wo Judith zwei Jahre die Schule besuchte und Französisch lernte.

1935 zog die Familie nach England, wo sie in London wohnte. Kerr besuchte die Central School of Arts and Crafts. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete sie beim Roten Kreuz. Nach dem Krieg war Kerr als Redakteurin und Lektorin für den Sender BBC tätig, wo sie ihren Mann, den britischen Fernsehautor Nigel Kneale, kennenlernte, mit dem sie von 1954 bis zu seinem Tod im Jahr 2006 verheiratet war. Gleichzeitig illustrierte sie als freiberufliche Malerin und Textdesignerin zahlreiche Kinderbücher, darunter das von ihr selbst verfasste Ein Tiger kommt zum Tee.

Im Jahr 1971 veröffentlichte Kerr Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. Hier wie in den beiden folgenden Büchern Warten bis der Frieden kommt (1975) und Eine Art Familientreffen (1979) beschrieb sie die Flucht ihrer Familie aus dem nationalsozialistischen Deutschland. Neben diesen drei Romanen veröffentlichte Kerr in England weitere Erzählungen, vor allem aber von ihr selbst illustrierte Bilderbücher, darunter 17 Bände mit Geschichten über den Kater Mog. Zu ihren Lebzeiten wurden Kerrs Bücher in 25 Sprachen übersetzt und in insgesamt über zehn Millionen Exemplaren verkauft.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Frankreich

London, England

1935

Judenverfolgung

Deutschland

über Schweiz nach Frankreich

1933

Judenverfolgung


Werke

Weitere Informationen