Klüger, Ruth

1931, Wien, Österreich - 2020, Irvine, Kalifornien, USA
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Susanne Ruth Klüger war eine austroamerikanische Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin sowie Überlebende des Holocaust. Ruth Klüger wurde als Tochter eines jüdischen Frauen- und Kinderarztes in Wien geboren. Bereits in ihrer frühen Kindheit erlebte sie den Antisemitismus und die systematische Ausgrenzung der Juden aus dem öffentlichen Leben in ihrer Heimatstadt. Dass die nationalsozialistische Verfolgung auch vor ihrer eigenen Familie nicht Halt machte, erfuhr sie zunächst am Beispiel ihres Vaters, der nach Frankreich fliehen musste, ohne die Familie nachholen zu können, und ihres Halbbruders, der von der Mutter aus Prag nicht mehr nach Wien geholt werden konnte. Beide wurden später im Holocaust ermordet. 1942 wurde Ruth Klüger im Alter von elf Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter ins KZ Theresienstadt deportiert. Anschließend war sie im Theresienstädter Familienlager des KZ Auschwitz-Birkenau und danach in Christianstadt, einem Außenlager des KZ Groß-Rosen. 1945 gelang ihr die Flucht noch kurz vor dem Kriegsende. Nach dem Krieg lebte sie mit ihrer Mutter im bayerischen Straubing in der Amerikanischen Besatzungszone, wo sie ein Notabitur ablegte. Diese Jugend beschreibt sie in ihrer 1992 erschienenen und viel beachteten Autobiographie weiter leben.

1946 nahm Ruth Klüger ein Studium an der damaligen Philosophisch-theologischen Hochschule in Regensburg auf. Ruth Klüger emigrierte mit ihrer Mutter 1947 in die USA und studierte in New York Bibliothekswissenschaften und Germanistik an der University of California, Berkeley. Das Studium schloss sie 1952 mit dem Master of Arts ab. In den fünfziger Jahren war Ruth Klüger mit dem Historiker Werner Angress verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor: Percy und Dan. Obwohl die Ehe nicht lange hielt, publizierte Klüger noch bis in die 1980er Jahre hinein unter dem Namen Ruth K. Angress. 1967 promovierte sie beim Barockforscher Blake Spahr. Von 1980 bis 1986 war sie Professorin an der Princeton University und danach Professorin für Germanistik an der University of California in Irvine sowie seit 1988 Gastprofessorin an der Georg-August-Universität Göttingen. 2008 veröffentlichte Ruth Klüger unter dem Titel unterwegs verloren eine Fortsetzung ihrer Autobiographie, die sich den Jahren im amerikanischen Exil und danach widmet.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Deutschland

USA

1947


Werke

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