Koerber, Lenka von1888, Niedeck, Westpreußen, Polen - 1958, Leipzig, Deutschland |
Lenka von Koerber war eine deutsche Journalistin und Schriftstellerin. Sie wurde als Tochter eines Rittergutsbesitzers geboren und studierte Malerei in Berlin. 1914 heiratete sie und zog dann mit ihrem Ehemann Egbert von Koerber nach London. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 sahen sich beide aus familiärer Rücksichtnahme gezwungen, nach Deutschland zurückzukehren. Egbert von Koerber fiel bereits 1916 in der Schlacht an der Somme. Nach dem Ersten Weltkrieg schloss sie sich der Friedensbewegung und von 1918 bis 1930 der Deutschen Demokratischen Partei an. Lenka von Koerber war als ehrenamtliche Bewährungshelferin tätig und trat für eine grundlegende Reform des Strafvollzugs ein. Ihre Erfahrungen in der Gefangenenfürsorge publizierte sie in Zeitungsartikeln und Büchern. Die literarischen Schwächen der autodidaktischen Schriftstellerin Lenka von Koerber, die lediglich vier Schuljahre absolviert hatte, und ihr damaliger Glaube an den Reformwillen im deutschen Strafvollzug brachten ihr eine scharfe Kritik von Kurt Tucholsky ein.
Lenka von Koerber unternahm eine Reise nach Palästina, um über die jüdischen Siedlungen zu berichten; und fuhr 1932 mit Unterstützung von Clara Zetkin und Nadeschda Konstantinowna Krupskaja für sieben Monate in die UdSSR, um sich über die neuen Methoden des Strafvollzugs in der Sowjetunion zu informieren. Sie war die erste ausländische Journalistin, die Zugang zu den Gefangenenlagern und Gefängnissen erhielt. Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen mit dem deutschen Strafvollzug war sie sehr beeindruckt von den Erfolgen bei der sozialen Wiedereingliederung von Strafgefangenen in der Sowjetunion. 1933 erschien ihr Buch Sowjetrußland kämpft gegen das Verbrechen beim Rowohlt-Verlag. Das Werk wurde kurz darauf verboten verbrannt. In diesem Werk, das 1934 in London erschien, berichtet sie über ein Interview mit einem sowjetischen Gefängniswärter.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lenka von Koerber Mitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes und setzte ihre Tätigkeit als Journalistin, Fotografin und Schriftstellerin in Leipzig fort, wo sie 1954 ein Porträt-Buch über den Thomanerchor und deren damaligen Thomaskantor Günther Ramin veröffentlichte. Sie engagierte sich in ihren Publikationen in der DDR für straffällig gewordene Jugendliche und schrieb viel beachtete Bücher, so etwa über Käthe Kollwitz.
Lenka von Koerber unternahm eine Reise nach Palästina, um über die jüdischen Siedlungen zu berichten; und fuhr 1932 mit Unterstützung von Clara Zetkin und Nadeschda Konstantinowna Krupskaja für sieben Monate in die UdSSR, um sich über die neuen Methoden des Strafvollzugs in der Sowjetunion zu informieren. Sie war die erste ausländische Journalistin, die Zugang zu den Gefangenenlagern und Gefängnissen erhielt. Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen mit dem deutschen Strafvollzug war sie sehr beeindruckt von den Erfolgen bei der sozialen Wiedereingliederung von Strafgefangenen in der Sowjetunion. 1933 erschien ihr Buch Sowjetrußland kämpft gegen das Verbrechen beim Rowohlt-Verlag. Das Werk wurde kurz darauf verboten verbrannt. In diesem Werk, das 1934 in London erschien, berichtet sie über ein Interview mit einem sowjetischen Gefängniswärter.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lenka von Koerber Mitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes und setzte ihre Tätigkeit als Journalistin, Fotografin und Schriftstellerin in Leipzig fort, wo sie 1954 ein Porträt-Buch über den Thomanerchor und deren damaligen Thomaskantor Günther Ramin veröffentlichte. Sie engagierte sich in ihren Publikationen in der DDR für straffällig gewordene Jugendliche und schrieb viel beachtete Bücher, so etwa über Käthe Kollwitz.