Shmueli, Ilana (geb. Schindler)

1924, Czernowitz, Rumänien - 2011, Jerusalem, Israel
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Liane Josephine Schindlers Vater studierte Ingenieurwesen in Wien und heiratete eine Wienerin, mit der er zurück in die Bukowina zog und eine Möbelfabrik gründete. Er war Zionist und Vorsitzender des Czernowitzer Makkabi-Fußballclubs. Liane und ihre Schwester sprachen zu Hause gehobenes Deutsch, sie lernte Rumänisch, Latein, Französisch, Hebräisch und Englisch. Für die jugendliche Liane war das großbürgerliche Gehabe der Eltern ein „Leben ohne Boden“. Mit der sowjetischen Besetzung der Bukowina 1939 musste sie auf eine jiddische Schule wechseln und Russisch lernen. Mit der rumänischen (Rück-)Eroberung der Bukowina 1941 wurden die Juden ghettoisiert und zum Teil nach Transnistrien deportiert. 1944 gelang es der Familie Schindler, auf einem bulgarischen Transportschiff von Constanța nach Istanbul zu gelangen und eine Einreiseerlaubnis für Palästina zu erhalten. Dort studierte sie Musik- und Sozialpädagogik.

Ilana Shmueli war mit Oskar Kokoschka und Rose Ausländer befreundet. Einer ihrer Jugendfreunde war Paul Celan, den sie 1965 in Paris und dann wieder 1969 in Jerusalem traf. Sie verband die Lyrik und die Musik. Nach den Besuchen begannen sie einen regen Briefwechsel, der auch veröffentlicht wurde. Schon bald darauf starb Paul Celan 1970 in Paris.

Ilana Shmueli arbeitete als Sozialpädagogin und Kriminologin und als Fortbildungsleiterin für das israelische Wohlfahrtsministerium in Tel Aviv. Erst nach ihrer Pensionierung begann sie zu schreiben und versuchte, Gedichte Celans ins Hebräische zu übersetzen. Sie lebte zuletzt in Jerusalem.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Czernowitz, Rumänien

Über Constanta und Istanbul nach Palästina

1944

Judenverfolgung


Werke

Weitere Informationen