Landshoff-Yorck, Ruth

1904, Schöneberg , Deutschland - 1966, New York, USA
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Ruth Landshoff war eine deutsch-amerikanische Schauspielerin und Schriftstellerin, die dem jüdischen Bürgertum entstammte. Sie war die Tochter des Ingenieurs Edmund Levy und der Opernsängerin Else Landshoff. Ihr Onkel war der Verleger Samuel Fischer und ihr Cousin  der spätere Exil-Verleger Fritz Landshoff.

Früh wurde Ruth Landshoff von Oskar Kokoschka porträtiert. Sie besuchte die Schauspielschule, wirkte in Murnaus Nosferatu, eine Symphonie des Grauens von 1922 mit und trat am Theater (unter anderem im Ensemble Max Reinhardts) auf. 1924 lernte sie den Schriftsteller Karl Gustav Vollmoeller kennen, mit dem sie bis 1930 eine Liaison verband. Vollmoeller machte Ruth Landshoff 1948 testamentarisch zu seiner literarischen Nachlassverwalterin. Ein amouröses Verhältnis hatte sie auch zu Francesco von Mendelssohn. Befreundet war sie u. a. mit Doris von Schönthan. Im Jahr 1930 heiratete sie David Yorck von Wartenburg, die Ehe wurde 1937 geschieden.

Nach Veröffentlichungen in Zeitschriften kam ihr erster Roman Die Vielen und der Eine 1930 bei Rowohlt heraus. Ihr zweiter Roman Leben einer Tänzerin durfte in Deutschland bereits nicht mehr erscheinen. 1933 emigrierte sie nach Frankreich, dann nach England, in die Schweiz und 1937 in die USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam sie zu Vortragsreisen nach Deutschland und kritisierte die Haltung der Deutschen zur NS-Vergangenheit. Bis zu ihrem überraschenden Tod im Januar 1966 lebte sie als Publizistin, Übersetzerin und Theaterautorin in New York. Der Nachlass befindet sich in der Boston University. Seit 2001 erscheint ihr Werk wieder im AvivA Verlag Berlin.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Frankreich

USA

1937

Judenverfolgung

Berlin, Deutschland

Frankreich, dann nach England und in die Schweiz

1933

Judenverfolgung


Werke

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