Langgässer, Elisabeth1899, Alzey, Deutschland - 1950, Karlsruhe, Deutschland |
Elisabeth Langgässer war eine deutsche Schriftstellerin. Elisabeth Langgässer gehörte zu den christlich orientierten Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Eines ihrer Hauptthemen war der Konflikt zwischen dem satanischen triebhaften Leben und dem Göttlichen. Sie stand damit in der Tradition der christlichen Mystikerinnen. Bekannt wurde Langgässer vor allem durch ihre Lyrik sowie ihre Erzählungen und Kurzgeschichten.
Elisabeth Langgässer war die Tochter des katholischen Baurats jüdischer Herkunft Eduard Langgässer und dessen Ehefrau Eugenie, geb. Dienst. 1909 zog die Familie von Alzey nach Darmstadt, wo Elisabeth ab dem 5. Juli 1909 die Viktoriaschule besuchte, eine höhere Mädchenschule mit angeschlossenem Lehrerinnenseminar. Von 1919 bis 1928 arbeitete sie als Volksschullehrerin in Seligenstadt und Griesheim.
1924 erschien ihr erster Gedichtband Der Wendekreis des Lammes. Am 1. Januar 1929 gebar sie als ledige Mutter ihre Tochter Cordelia, deren Vater der Staatsrechtler Hermann Heller war. Im Frühjahr übersiedelte sie nach Berlin, wo sie erneut im Lehrberuf tätig wurde.
Ab 1931 arbeitete Langgässer als freie Schriftstellerin und schrieb unter anderem Hörspiele für die Funk-Stunde Berlin. Ab 1933 war sie zusammen mit Ina Seidel Herausgeberin von Frauengedichten der Gegenwart. 1935 konnte sie noch ihre Tierkreisgedichte publizieren, ebenso wie 1936 ihren Roman Der Gang durch das Ried.
Im Juli 1935 heiratete sie den Redakteur Wilhelm Hoffmann, der kurz darauf wegen seiner Heirat mit einer nach den rassistischen Nürnberger Gesetzen als „Halbjüdin“ eingestuften Frau seine Stellung verlor. Das Ehepaar hatte drei Töchter: Annette, Barbara und Franziska.1936 wurde Elisabeth Langgässer als „Halbjüdin“ aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen. Damit unterlag sie einem Publikationsverbot, an das sie sich jedoch nicht hielt.
1938 brachte der Salzburger Verleger Otto Müller kurz vor dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich Langgässers Rettung am Rhein heraus. Anschließend begann sie heimlich mit der Arbeit an ihrem bekanntesten Werk, dem Roman Das unauslöschliche Siegel. Im Zweiten Weltkrieg musste sie ab 1942 Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik leisten. In diesem Jahr zeigten sich erste Anzeichen von Multipler Sklerose. Ihre Tochter Cordelia, die nach den Nürnberger Gesetzen als „Volljüdin“ galt, erhielt zwar 1943 durch Adoption die spanische Staatsbürgerschaft, durfte aber nicht ausreisen, sondern wurde 1944 nach Theresienstadt und anschließend in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Cordelia überlebte und wurde 1945 nach Schweden gebracht.
1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, konnte Elisabeth Langgässer den Roman Das unauslöschliche Siegel abschließen. Im selben Jahr zeigten sich erneut Anzeichen ihrer Multiple-Sklerose-Erkrankung. 1946 erhielt sie erstmals Nachrichten ihrer Tochter Cordelia Edvardson, die den Holocaust überlebt hatte, aus Schweden.
1947 sprach sie auf dem Ersten Deutschen Schriftstellerkongress. 1948 übersiedelte Elisabeth Langgässer nach Rheinzabern und publizierte ihre Kurzgeschichtensammlung Der Torso. Im März 1950 wurde sie in die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur aufgenommen. Seit Ende Juni von einem neuen Schub der Multiplen Sklerose ans Bett gefesselt, starb sie. Ihr letzter Roman Märkische Argonautenfahrt erschien erst einige Monate nach ihrem Tod.
1949 besuchte Cordelia Edvardson ihre Mutter und deren Familie in Rheinzabern, dort sahen sich beide zum letzten Mal. 1986 erschien Edvardsons Lebensbericht „Gebranntes Kind sucht das Feuer“, zunächst in Schweden. Edvardson spiegelt die problematische Mutter-uneheliche-Tochter-Beziehung zwar in der politischen Situation Deutschlands unter Hitler und den Rassegesetzen, unterscheidet aber radikal zwischen den beiden Szenarien.
Elisabeth Langgässer war die Tochter des katholischen Baurats jüdischer Herkunft Eduard Langgässer und dessen Ehefrau Eugenie, geb. Dienst. 1909 zog die Familie von Alzey nach Darmstadt, wo Elisabeth ab dem 5. Juli 1909 die Viktoriaschule besuchte, eine höhere Mädchenschule mit angeschlossenem Lehrerinnenseminar. Von 1919 bis 1928 arbeitete sie als Volksschullehrerin in Seligenstadt und Griesheim.
1924 erschien ihr erster Gedichtband Der Wendekreis des Lammes. Am 1. Januar 1929 gebar sie als ledige Mutter ihre Tochter Cordelia, deren Vater der Staatsrechtler Hermann Heller war. Im Frühjahr übersiedelte sie nach Berlin, wo sie erneut im Lehrberuf tätig wurde.
Ab 1931 arbeitete Langgässer als freie Schriftstellerin und schrieb unter anderem Hörspiele für die Funk-Stunde Berlin. Ab 1933 war sie zusammen mit Ina Seidel Herausgeberin von Frauengedichten der Gegenwart. 1935 konnte sie noch ihre Tierkreisgedichte publizieren, ebenso wie 1936 ihren Roman Der Gang durch das Ried.
Im Juli 1935 heiratete sie den Redakteur Wilhelm Hoffmann, der kurz darauf wegen seiner Heirat mit einer nach den rassistischen Nürnberger Gesetzen als „Halbjüdin“ eingestuften Frau seine Stellung verlor. Das Ehepaar hatte drei Töchter: Annette, Barbara und Franziska.1936 wurde Elisabeth Langgässer als „Halbjüdin“ aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen. Damit unterlag sie einem Publikationsverbot, an das sie sich jedoch nicht hielt.
1938 brachte der Salzburger Verleger Otto Müller kurz vor dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich Langgässers Rettung am Rhein heraus. Anschließend begann sie heimlich mit der Arbeit an ihrem bekanntesten Werk, dem Roman Das unauslöschliche Siegel. Im Zweiten Weltkrieg musste sie ab 1942 Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik leisten. In diesem Jahr zeigten sich erste Anzeichen von Multipler Sklerose. Ihre Tochter Cordelia, die nach den Nürnberger Gesetzen als „Volljüdin“ galt, erhielt zwar 1943 durch Adoption die spanische Staatsbürgerschaft, durfte aber nicht ausreisen, sondern wurde 1944 nach Theresienstadt und anschließend in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Cordelia überlebte und wurde 1945 nach Schweden gebracht.
1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, konnte Elisabeth Langgässer den Roman Das unauslöschliche Siegel abschließen. Im selben Jahr zeigten sich erneut Anzeichen ihrer Multiple-Sklerose-Erkrankung. 1946 erhielt sie erstmals Nachrichten ihrer Tochter Cordelia Edvardson, die den Holocaust überlebt hatte, aus Schweden.
1947 sprach sie auf dem Ersten Deutschen Schriftstellerkongress. 1948 übersiedelte Elisabeth Langgässer nach Rheinzabern und publizierte ihre Kurzgeschichtensammlung Der Torso. Im März 1950 wurde sie in die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur aufgenommen. Seit Ende Juni von einem neuen Schub der Multiplen Sklerose ans Bett gefesselt, starb sie. Ihr letzter Roman Märkische Argonautenfahrt erschien erst einige Monate nach ihrem Tod.
1949 besuchte Cordelia Edvardson ihre Mutter und deren Familie in Rheinzabern, dort sahen sich beide zum letzten Mal. 1986 erschien Edvardsons Lebensbericht „Gebranntes Kind sucht das Feuer“, zunächst in Schweden. Edvardson spiegelt die problematische Mutter-uneheliche-Tochter-Beziehung zwar in der politischen Situation Deutschlands unter Hitler und den Rassegesetzen, unterscheidet aber radikal zwischen den beiden Szenarien.