Löwenthal, Ilse1922, Bielefeld, Deutschland - 2003, Rom, Italien |
Lise Loewenthal-Montecorboli wurde als Tochter des Architekts Paul Loewenthal und Selma Loewenthal, geborene Schoenfeld geboren. Lise hatte noch eine ältere Schwester, Anna, und eine jüngere Schwester, Käthe. Eigentlich wollte sie Kinderärztin oder Geigenspielerin werden. 1935 zerplatzten ihre Zukunftsträume rabiat. Als Jüdin musste sie die Sarepta-Schule, ein evangelisches Mädchengymnasium in Bethel, verlassen. Durch die Repressalien verschlechterten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse der Familie spürbar, die Töchter litten unter der Ausgrenzung, Verfolgung, Diskriminierung. Lise absolvierte einen Haushaltskurs an der Bielefelder Luisen-Schule, arbeitete dann als Haustochter bei einer jüdischen Familie und begann eine Schneiderinnenlehre.
Im Dezember 1938 schafften es die Eltern, Lise und Käthe mit einem Kindertransport nach England zu schicken. 1939 gelangte auch Anna nach England. Für die Jugendlichen bedeutete es die Rettung, aber auch eine Härte, ohne die Eltern in einem fremden Land auf sich alleine gestellt zu sein. Die Mädchen erwartete zunächst das Sammellager. Nach einigen Monaten wanderte Lise Loewenthal nach Palästina aus. Dort kam sie zur Pflege, arbeitete sechs Jahre in einem Kibbuz in Palästina als Kindergärtnerin und Krankenpflegerin. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen, auf eine intakte Familie, erfüllte sich nicht. Ihre Eltern hatten sich nicht mehr in Sicherheit bringen können. Sie wurden 1941 nach Riga deportiert und ermordet
Am 12. Februar 2003 verstarb in Rom als Mitglied des italienischen Schriftstellerverbandes Lise Loewenthal. In ihrer ostwestfälischen Heimat ist sie die Autorin eines einzigen Buches: Shalom, Ruth, Shalom, erschienen 1982 als Übersetzung aus dem Italienischen, zehn Jahre später noch einmal verlegt. Das sehr viel umfangreichere Original wurde nach seiner Erstveröffentlichung 1973 mit drei italienischen Preisen bedacht – nicht den einzigen der Schriftstellerin; vor wenigen Jahren erfolgte seine dritte Auflage.
Im Dezember 1938 schafften es die Eltern, Lise und Käthe mit einem Kindertransport nach England zu schicken. 1939 gelangte auch Anna nach England. Für die Jugendlichen bedeutete es die Rettung, aber auch eine Härte, ohne die Eltern in einem fremden Land auf sich alleine gestellt zu sein. Die Mädchen erwartete zunächst das Sammellager. Nach einigen Monaten wanderte Lise Loewenthal nach Palästina aus. Dort kam sie zur Pflege, arbeitete sechs Jahre in einem Kibbuz in Palästina als Kindergärtnerin und Krankenpflegerin. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen, auf eine intakte Familie, erfüllte sich nicht. Ihre Eltern hatten sich nicht mehr in Sicherheit bringen können. Sie wurden 1941 nach Riga deportiert und ermordet
Am 12. Februar 2003 verstarb in Rom als Mitglied des italienischen Schriftstellerverbandes Lise Loewenthal. In ihrer ostwestfälischen Heimat ist sie die Autorin eines einzigen Buches: Shalom, Ruth, Shalom, erschienen 1982 als Übersetzung aus dem Italienischen, zehn Jahre später noch einmal verlegt. Das sehr viel umfangreichere Original wurde nach seiner Erstveröffentlichung 1973 mit drei italienischen Preisen bedacht – nicht den einzigen der Schriftstellerin; vor wenigen Jahren erfolgte seine dritte Auflage.