Losa, Ilse

1913, Buer bei Melle, Niedersachsen, Deutschland - 2006, Porto, Portugal
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Ilse Losa war eine deutsch-portugiesische Schriftstellerin und Übersetzerin. Als deutsche Jüdin bekam Losa Schwierigkeiten aufgrund eines Briefes, in dem sie Adolf Hitler als Verbrecher bezeichnet hatte und der von der Gestapo abgefangen wurde. Nach dem Verhör in Berlin verließ sie die dortige Gestapo-Zentrale, setzte sich umgehend in einen Zug und floh aus Deutschland nach Porto, wo bereits ihr älterer Bruder Ernst lebte, der die damals 21-jährige Ilse aufnahm. Sie heiratete den Architekten Arménio Losa und nahm 1935 die portugiesische Staatsangehörigkeit an. Nachdem Sie Portugiesisch gelernt hatte, begann sie auch hier zu schreiben. Zunächst waren das kleine journalistische Arbeiten, Artikel, Kolumnen und Erzählungen, die sich mit dem Alltag in Porto befassten. In ihren ersten Werken verarbeitete sie die bitteren Erfahrungen aus Nazi-Deutschland, den Verlust der Heimat und die Besonderheiten des Exils. 1949 erschien ihr erstes Buch O Mundo em que vivi, das autobiografisch inspiriert das Leben in Deutschland vor der Emigration nach Portugal beschreibt. Darin verarbeitet Losa eigene Erlebnisse in der Schilderung ihrer Protagonistin Rose Frankfurter aus Berlin. Losa arbeitete zudem unter anderem als Verlagslektorin und übersetzte Werke u. a. von Bertolt Brecht und Thomas Mann sowie das Tagebuch der Anne Frank ins Portugiesische. Sie schrieb auch für Zeitungen und übersetzte portugiesische Bücher ins Deutsche. Umgekehrt übertrug sie wichtige portugiesische Romanciers wie Manuel da Fonseca und sein vom Salazar Regime verbotenes Buch Saat des Windes ins Deutsche.

Migrationsweg



Werke

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