Reinerová, Lenka1916, Prag, Tchechien - 2008, Prag, Tchechien |
Lenka Reinerová war eine deutsch- und tschechischsprachige Schriftstellerin und Journalistin tschechischer Staatsangehörigkeit. Zu ihren Freunden zählten im Prag der Zwischenkriegszeit die Autoren Egon Erwin Kisch, Max Brod und Franz Werfel. Lenka Reinerová wuchs in einer mehrsprachigen jüdischen Familie als Tochter eines tschechischen Eisenwarenhändlers und einer Deutschböhmin auf. Sie arbeitete als Journalistin unter anderem bei der antifaschistischen Arbeiter-Illustrierte-Zeitung, die in der Herausgeberschaft von F.C. Weiskopf und Hermann Leupold im Prager Exil unter dem Namen Volks-Illustrierte erschien.
Als im März 1939 Prag durch deutsche Truppen besetzt wurde, war sie gerade in Bukarest und ging von dort ins Exil nach Paris. Sie wurde verhaftet. Sechs Monate in Einzelhaft im Pariser Frauengefängnis La Petite Roquette folgten. Danach wurde sie im Frauenlager Camp de Rieucros interniert, konnte schließlich über Casablanca nach Mexiko entkommen. In Mexiko lernte Reinerová das Maler-Ehepaar Frida Kahlo und Diego Rivera kennen. Im Jahr 1945 kehrte sie mit ihrem Mann, dem Schriftsteller und Arzt Theodor Balk, nach Europa zurück, zunächst nach Belgrad, wo 1946 ihre Tochter Anna geboren wurde, und erst 1948 nach Prag. Sie wurde während der stalinistischen Säuberungen rund um den Slánský-Prozess für 15 Monate inhaftiert und erst 1964 rehabilitiert.
Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 wurde sie jedoch aus der KPČ ausgeschlossen und zudem für mehrere Jahre mit Publikationsverbot belegt. Sie verlor ihre Verlagsarbeit und war bis 1989 vor allem als Simultandolmetscherin tätig. Seit 1989 erschienen zahlreiche Erinnerungsbücher und Erzählungen. Reinerová war Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste.
Als im März 1939 Prag durch deutsche Truppen besetzt wurde, war sie gerade in Bukarest und ging von dort ins Exil nach Paris. Sie wurde verhaftet. Sechs Monate in Einzelhaft im Pariser Frauengefängnis La Petite Roquette folgten. Danach wurde sie im Frauenlager Camp de Rieucros interniert, konnte schließlich über Casablanca nach Mexiko entkommen. In Mexiko lernte Reinerová das Maler-Ehepaar Frida Kahlo und Diego Rivera kennen. Im Jahr 1945 kehrte sie mit ihrem Mann, dem Schriftsteller und Arzt Theodor Balk, nach Europa zurück, zunächst nach Belgrad, wo 1946 ihre Tochter Anna geboren wurde, und erst 1948 nach Prag. Sie wurde während der stalinistischen Säuberungen rund um den Slánský-Prozess für 15 Monate inhaftiert und erst 1964 rehabilitiert.
Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 wurde sie jedoch aus der KPČ ausgeschlossen und zudem für mehrere Jahre mit Publikationsverbot belegt. Sie verlor ihre Verlagsarbeit und war bis 1989 vor allem als Simultandolmetscherin tätig. Seit 1989 erschienen zahlreiche Erinnerungsbücher und Erzählungen. Reinerová war Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste.
Migrationsweg
Migration aus | Migration nach | Jahr | Grund |
---|---|---|---|
Mexiko |
Belgrad, Serbien |
1945 |
Kriegsende |
Paris, Frankreich |
über Marseille und Marokko nach Mexiko (Internierung im parisier Frauengefängnis La Petite Roquette und im Frauenläger Camp de Rieucros). |
1941 |
politische Verfolgung |
Bukarest, Rumänien |
Paris, Frankreich |
1939 |
politische Verfolgung |
Werke
- Alle Farben der Sonne und der Nacht (2004) .
- Mandelduft (1998) .
- Das Traumcafé einer Pragerin (1996) .