Matthias, Lisa1894, Berlin, Alemania - 1982, Ängelholm, Schweden |
Lisa Matthias war eine deutsche Journalistin und Verlegerin. Als Geliebte des Schriftstellers Kurt Tucholsky diente sie diesem als Vorbild für die literarische Figur des „Lottchens“. Wie Lisa Matthias in ihrer Autobiographie Ich war Tucholskys Lottchen ausführt, kam sie 1894 als Tochter eines wohlhabenden Berliner Kaufmanns zur Welt. Mit 19 Jahren heiratete sie einen in Moskau geborenen Deutschen, mit dem sie 1914 nach Russland ging. Mitte 1915 kehrte das Ehepaar nach Berlin zurück, wo ein Sohn und eine Tochter zur Welt kamen. Matthias’ Mann starb Anfang 1920 an der Spanischen Grippe. In Kontakt mit den literarischen Kreisen im Berlin der zwanziger Jahre kam sie durch die Heirat mit dem Soziologen, Schriftsteller und Übersetzer Leo Matthias, der auch regelmäßig für die politische Wochenschrift Die Weltbühne schrieb.
1927 lernte sie den damaligen Weltbühne-Herausgeber Kurt Tucholsky kennen. Matthias war eine aufgeklärte, fortschrittliche und emanzipierte Frau, die zielstrebig ihre berufliche Karriere geplant habe. Im Juni 1927 erschien ein erster Text von ihr in der Weltbühne. Da sich Tucholsky zwischen 1927 und 1933 fast ständig auf Reisen befand, sah sich das Paar immer nur für kurze Zeit an verschiedenen Orten in Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Im April 1929 reisten beide gemeinsam nach Schweden. Aus diesem Sommeraufenthalt entstand im Herbst 1930 die bekannte Geschichte Schloß Gripsholm. Die Beziehung zwischen Matthias und Tucholsky sollte 1931 endgültig zerbrechen.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sah sich Matthias als Jüdin, frühere Weltbühne-Mitarbeiterin und ehemalige Geliebte Tucholskys gezwungen, Deutschland so schnell wie möglich zu verlassen. Im April 1933 emigrierte sie nach Schweden. Dort baute sie in den Folgejahren den Bibliophilen Verlag auf, der sich auf die Übersetzung französischer und deutscher Klassiker spezialisierte. Besonderen Erfolg hatte der Verlag mit der Übersetzung von Georg Büchners Drama Woyzeck. Lisa Matthias starb 1982 im schwedischen Ängelholm und hinterließ ihre Tochter aus erster Ehe. Ihr Sohn war bereits 1938 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
1927 lernte sie den damaligen Weltbühne-Herausgeber Kurt Tucholsky kennen. Matthias war eine aufgeklärte, fortschrittliche und emanzipierte Frau, die zielstrebig ihre berufliche Karriere geplant habe. Im Juni 1927 erschien ein erster Text von ihr in der Weltbühne. Da sich Tucholsky zwischen 1927 und 1933 fast ständig auf Reisen befand, sah sich das Paar immer nur für kurze Zeit an verschiedenen Orten in Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Im April 1929 reisten beide gemeinsam nach Schweden. Aus diesem Sommeraufenthalt entstand im Herbst 1930 die bekannte Geschichte Schloß Gripsholm. Die Beziehung zwischen Matthias und Tucholsky sollte 1931 endgültig zerbrechen.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sah sich Matthias als Jüdin, frühere Weltbühne-Mitarbeiterin und ehemalige Geliebte Tucholskys gezwungen, Deutschland so schnell wie möglich zu verlassen. Im April 1933 emigrierte sie nach Schweden. Dort baute sie in den Folgejahren den Bibliophilen Verlag auf, der sich auf die Übersetzung französischer und deutscher Klassiker spezialisierte. Besonderen Erfolg hatte der Verlag mit der Übersetzung von Georg Büchners Drama Woyzeck. Lisa Matthias starb 1982 im schwedischen Ängelholm und hinterließ ihre Tochter aus erster Ehe. Ihr Sohn war bereits 1938 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
Migrationsweg
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Schweden |
1929 |
Judenverfolgung |