Monaco, Marietta di (geb. Kindörfer)1893, München, Deutschland - 1981, München, Deutschland |
Marietta di Monaco war eine deutsche Kabarettistin, Lyrikerin, Diseuse, Tänzerin und Dichtermuse. Außerdem stand sie Modell für Maler. Bei Pflegeeltern aufgewachsen führt Marietta nach dem Besuch einer Klosterschule zunächst das Leben einer Vagabundin. 1913 wird sie eher zufällig im Schwabinger Kleinkunstlokal „Simplicissimus“, bekannt, für die Bühne entdeckt. In der Folgezeit tritt sie als Vortragskünstlerin und Tänzerin in München, Berlin und Paris auf. Markenzeichen der Marietta ist der literarische Vortrag mit seltsam gebrochener Jungmädchenstimme, dessen Wirkung ihr kleiner, zierlicher Wuchs unterstreicht und den sie bis ins hohe Alter pflegt. Sie gilt so als unnachahmliche Interpretin besonders von grotesker Alltagslyrik.
1916 gehört Marietta zur Gründungsgruppe des „Cabaret Voltaire“ in Zürich. Am 31. Mai 1916 führt sie dort zusammen mit Hans Arp, Hugo Ball, Emmy Hennings, Marcel Janco und Tristan Tzara das aufsehenerregende dadaistische Werk Simultan Krippenspiel von Hugo Ball auf. Enge Freundschaften mit Dichtern wie Joachim Ringelnatz, Frank Wedekind, Fred Endrikat und Klabund, deren lyrische Werke sie auf der Bühne rezitierte, machen Marietta des Weiteren als Dichtermuse berühmt. 1936 emigriert Marietta nach Frankreich, kehrt aber drei Jahre später zurück nach Deutschland.
1962 veröffentlicht Marietta di Monaco, die zuvor bereits als Lyrikerin und für das Kabarett schriftstellerisch tätig war, Reisebilder, Erinnerungen und Porträts. Erst 1964 – 51 Jahre nach ihrem Debüt – wird ihre einmalige Vortragskunst im Rahmen einer Reihe mit privaten Document-Aufnahmen „Schwabinger Kleinkunst-Kostbarkeiten“ erstmals für eine Schallplatte aufgezeichnet. Marietta spricht hierfür Texte von Wilhelm Busch und ihren einstmaligen Weggefährten Endrikat und Ringelnatz. Am 19. Januar 1981 stirbt Marietta di Monaco in einem Altenheim in München.
1916 gehört Marietta zur Gründungsgruppe des „Cabaret Voltaire“ in Zürich. Am 31. Mai 1916 führt sie dort zusammen mit Hans Arp, Hugo Ball, Emmy Hennings, Marcel Janco und Tristan Tzara das aufsehenerregende dadaistische Werk Simultan Krippenspiel von Hugo Ball auf. Enge Freundschaften mit Dichtern wie Joachim Ringelnatz, Frank Wedekind, Fred Endrikat und Klabund, deren lyrische Werke sie auf der Bühne rezitierte, machen Marietta des Weiteren als Dichtermuse berühmt. 1936 emigriert Marietta nach Frankreich, kehrt aber drei Jahre später zurück nach Deutschland.
1962 veröffentlicht Marietta di Monaco, die zuvor bereits als Lyrikerin und für das Kabarett schriftstellerisch tätig war, Reisebilder, Erinnerungen und Porträts. Erst 1964 – 51 Jahre nach ihrem Debüt – wird ihre einmalige Vortragskunst im Rahmen einer Reihe mit privaten Document-Aufnahmen „Schwabinger Kleinkunst-Kostbarkeiten“ erstmals für eine Schallplatte aufgezeichnet. Marietta spricht hierfür Texte von Wilhelm Busch und ihren einstmaligen Weggefährten Endrikat und Ringelnatz. Am 19. Januar 1981 stirbt Marietta di Monaco in einem Altenheim in München.
Migrationsweg
Migration aus | Migration nach | Jahr | Grund |
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München, Deutschland |
Frankreich |
1936 |
politische Verfolgung |