Müller, Charlotte1901, Berlin, Deutschland - 1989, Berlin, Deutschland |
Charlotte Müller war eine deutsche Widerstandskämpferin und Überlebende des KZ Ravensbrück. Von 1951 bis 1967 arbeitete sie für die Staatssicherheit der DDR. Müllers Vater, selbständiger Klempner, Sozialdemokrat und Gewerkschafter, beeinflusste maßgeblich ihre politische Entwicklung. Mit 14 Jahren begann sie in der Werkstatt ihres Vaters eine Klempnerlehre. Doch bereits 1917 verstarb er und Charlotte Müller musste diese Ausbildung aufgeben. Sie wurde von ihrer Mutter auf eine Handelsschule geschickt. Bis 1923 arbeitete sie als Büroangestellte, wurde dann entlassen und fand erst 1928 wieder Arbeit als Schwimmmeisterin. In dieser Zeit war sie im Roten Frauen- und Mädchenbund, einer Unterorganisation des Rotfrontkämpferbundes, aktiv und hörte Vorträge in der Marxistischen Arbeiterschule (MASCH).
1928 trat sie in die KPD ein. Sie begann ab November 1933 gemeinsam mit Mia Niederkirchner ihre illegale politische Tätigkeit – bis zum Juni 1934 in Deutschland, anschließend, um ihrer drohenden Verhaftung durch die Gestapo zu entgehen, in den Niederlanden. 1936 verhaftete sie die Amsterdamer Fremdenpolizei mit der Absicht, sie nach Deutschland auszuliefern, schob Charlotte Müller jedoch nach Belgien ab. In Brüssel wurde sie bereits von Otto Niebergall erwartet, der von Belgien aus illegale Gruppen im Rheinland unterstützte. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Belgien im Mai 1940 wurde sie im Oktober 1940 von der Gestapo verhaftet. Etwa ein Jahr lang dauerte Charlotte Müllers Untersuchungshaft. Illegale Tätigkeit während der Emigration konnte ihr jedoch nicht nachgewiesen werden. Im November 1941 fand in Berlin der Prozess gegen sie und ihre Mitangeklagten wegen Vorbereitung zum Hochverrat statt. Das Urteil für sie lautete auf 15 Monate Gefängnis, wobei die Untersuchungshaft angerechnet wurde. Nach Verbüßung der Gefängnisstrafe im Januar 1942 wurde sie mit einem Zwischenaufenthalt im Arbeitserziehungslager Rhinow im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert.
In den ersten acht Monaten arbeitete sie in der Weberei. Nach einer Erkrankung wurde sie für die Arbeit in der Weberei untauglich geschrieben. Als bald darauf im Lager Frauen gesucht wurden, die sich auf Klempnerarbeiten verstanden, meldete sie sich. In dieser Position war es ihr möglich, sich relativ frei im Lager zu bewegen, vor allem aber ohne Aufsicht durch die SS zu arbeiten. Dies nutzte sie einerseits, um Kontakte zwischen den politischen Gefangenen auszubauen und zu unterhalten. Andererseits war es Charlotte Müller als Anweisungshäftling aber auch möglich, ihre Arbeitskolonne selbst zusammenzustellen.
Nach Kriegsende arbeitete sie zunächst im Magistrat von Berlin-Wedding. Im Juli 1949 wechselte sie zur Deutschen Volkspolizei. Ab 1951 begann ihre Arbeit für die Staatssicherheit der DDR. Müller starb am 14. März 1989.
1928 trat sie in die KPD ein. Sie begann ab November 1933 gemeinsam mit Mia Niederkirchner ihre illegale politische Tätigkeit – bis zum Juni 1934 in Deutschland, anschließend, um ihrer drohenden Verhaftung durch die Gestapo zu entgehen, in den Niederlanden. 1936 verhaftete sie die Amsterdamer Fremdenpolizei mit der Absicht, sie nach Deutschland auszuliefern, schob Charlotte Müller jedoch nach Belgien ab. In Brüssel wurde sie bereits von Otto Niebergall erwartet, der von Belgien aus illegale Gruppen im Rheinland unterstützte. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Belgien im Mai 1940 wurde sie im Oktober 1940 von der Gestapo verhaftet. Etwa ein Jahr lang dauerte Charlotte Müllers Untersuchungshaft. Illegale Tätigkeit während der Emigration konnte ihr jedoch nicht nachgewiesen werden. Im November 1941 fand in Berlin der Prozess gegen sie und ihre Mitangeklagten wegen Vorbereitung zum Hochverrat statt. Das Urteil für sie lautete auf 15 Monate Gefängnis, wobei die Untersuchungshaft angerechnet wurde. Nach Verbüßung der Gefängnisstrafe im Januar 1942 wurde sie mit einem Zwischenaufenthalt im Arbeitserziehungslager Rhinow im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert.
In den ersten acht Monaten arbeitete sie in der Weberei. Nach einer Erkrankung wurde sie für die Arbeit in der Weberei untauglich geschrieben. Als bald darauf im Lager Frauen gesucht wurden, die sich auf Klempnerarbeiten verstanden, meldete sie sich. In dieser Position war es ihr möglich, sich relativ frei im Lager zu bewegen, vor allem aber ohne Aufsicht durch die SS zu arbeiten. Dies nutzte sie einerseits, um Kontakte zwischen den politischen Gefangenen auszubauen und zu unterhalten. Andererseits war es Charlotte Müller als Anweisungshäftling aber auch möglich, ihre Arbeitskolonne selbst zusammenzustellen.
Nach Kriegsende arbeitete sie zunächst im Magistrat von Berlin-Wedding. Im Juli 1949 wechselte sie zur Deutschen Volkspolizei. Ab 1951 begann ihre Arbeit für die Staatssicherheit der DDR. Müller starb am 14. März 1989.
Migrationsweg
Migration aus | Migration nach | Jahr | Grund |
---|---|---|---|
Amsterdam, Niederlande |
Brüssel, Belgien |
1936 |
politische Verfolgung |
Berlin, Deutschland |
Amsterdam, Niederlande |
1934 |
politische Verfolgung |