Blum, Klara (Zhũ Báilán)1904, Czernowitz, Bukowina - 1971, Kanton, China |
Nach ihrer Kindheit in Czernowitz kam Klara Blum 1913 mit ihrer Mutter nach Wien. Dort nahm sie 1923 ein Studium der Psychologie auf, das sie jedoch aus wirtschaftlichen Gründen abbrechen musste. Sie arbeitete als Journalistin für verschiedene Zeitungen. Als überzeugte Zionistin ging sie 1929 nach Palästina, kehrte jedoch schon bald enttäuscht nach Österreich zurück. Sie wurde Mitglied der SDAP und engagierte sich vor allem für die Frauenemanzipation. 1933 war sie Mitglied der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller. Anfang der 1930er Jahre kam es über die Frage der Einheitsfront mit den Kommunisten, die Blum befürwortete, zum Bruch mit der österreichischen Sozialdemokratie.
Die Autorin näherte sich der „Internationalen Vereinigung Revolutionärer Schriftsteller“ an, von der sie 1934 mit einem Preis ausgezeichnet wurde, der mit einer Studienreise in die Sowjetunion verbunden war. Aus dieser Studienreise wurde ein Daueraufenthalt; 1935 erhielt Klara Blum die sowjetische Staatsbürgerschaft.
In der Sowjetunion veröffentlichte Klara Blum mehrere Gedichtbände in deutscher Sprache. 1937 hatte sie eine kurze Liebesbeziehung mit dem chinesischen Journalisten und Regisseur Zhu Rangcheng (Chinesisch: 朱穰丞; pinyin: Zhū Rángchéng), die bestimmend für Blums weiteres Leben sein sollte. Als Zhu nach vier Monaten spurlos verschwand, wollte Blum nicht an einen Zusammenhang mit den stalinistischen Verhaftungswellen glauben, sondern vermutete ihren Geliebten auf einer Geheimmission in der Republik China. Tatsächlich war Zhu nach seiner Verhaftung durch die sowjetischen Behörden in ein sibirisches Lager gebracht worden, wo er 1943 starb. Bis 1945 wurde Blum die Ausreise aus der Sowjetunion verweigert.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelangte Klara Blum über die Stationen Warschau, Prag, Budapest, Bukarest und Paris schließlich 1947 in die Republik China (ab 1949 Volksrepublik). Sie glaubte unbeirrt weiter daran, dass Zhu noch am Leben sei, und ließ sich auf der Suche nach ihm in China nieder. 1952 wurde sie Professorin für deutsche Sprache und Literatur an der Universität in Nanjing, 1957 an einer Hochschule in Guangzhou. 1954 nahm die bis zu ihrem Lebensende überzeugte Kommunistin die chinesische Staatsbürgerschaft an und trug den Namen Zhu Bailan.
Es erschienen noch einige deutschsprachige Werke von ihr in der DDR, darunter der Roman Der Hirte und die Weberin, in dem sie ihre Beziehung zu Zhu Rangcheng schilderte.
Josef Blum (1850–1934), Großgrundbesitzer und langjähriger Landtagsabgeordneter in der Bukowina, nach 1918 Mitglied des jüdischen Nationalrates und Aktivist in der zionistischer Bewegung, und Mutter Cipre (1876-1937), geboren Kaner, in der erster Ehe verheiratet Maschler, aktiv in der zionistischer Frauenbewegung; Halbbruder Oskar Maschler, emigriert nach Palästina; 1937 kurze Beziehung mit dem chinesischen Theaterregisseur und Journalisten Zhu Xiancheng (1903 Shanghai-1943 in einem Arbeitslager in Sibirien), Aktivist der linken Theaterbewegung und Gründer des „Xin Chou Theaters“ (Shanghai)
Die Autorin näherte sich der „Internationalen Vereinigung Revolutionärer Schriftsteller“ an, von der sie 1934 mit einem Preis ausgezeichnet wurde, der mit einer Studienreise in die Sowjetunion verbunden war. Aus dieser Studienreise wurde ein Daueraufenthalt; 1935 erhielt Klara Blum die sowjetische Staatsbürgerschaft.
In der Sowjetunion veröffentlichte Klara Blum mehrere Gedichtbände in deutscher Sprache. 1937 hatte sie eine kurze Liebesbeziehung mit dem chinesischen Journalisten und Regisseur Zhu Rangcheng (Chinesisch: 朱穰丞; pinyin: Zhū Rángchéng), die bestimmend für Blums weiteres Leben sein sollte. Als Zhu nach vier Monaten spurlos verschwand, wollte Blum nicht an einen Zusammenhang mit den stalinistischen Verhaftungswellen glauben, sondern vermutete ihren Geliebten auf einer Geheimmission in der Republik China. Tatsächlich war Zhu nach seiner Verhaftung durch die sowjetischen Behörden in ein sibirisches Lager gebracht worden, wo er 1943 starb. Bis 1945 wurde Blum die Ausreise aus der Sowjetunion verweigert.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelangte Klara Blum über die Stationen Warschau, Prag, Budapest, Bukarest und Paris schließlich 1947 in die Republik China (ab 1949 Volksrepublik). Sie glaubte unbeirrt weiter daran, dass Zhu noch am Leben sei, und ließ sich auf der Suche nach ihm in China nieder. 1952 wurde sie Professorin für deutsche Sprache und Literatur an der Universität in Nanjing, 1957 an einer Hochschule in Guangzhou. 1954 nahm die bis zu ihrem Lebensende überzeugte Kommunistin die chinesische Staatsbürgerschaft an und trug den Namen Zhu Bailan.
Es erschienen noch einige deutschsprachige Werke von ihr in der DDR, darunter der Roman Der Hirte und die Weberin, in dem sie ihre Beziehung zu Zhu Rangcheng schilderte.
Josef Blum (1850–1934), Großgrundbesitzer und langjähriger Landtagsabgeordneter in der Bukowina, nach 1918 Mitglied des jüdischen Nationalrates und Aktivist in der zionistischer Bewegung, und Mutter Cipre (1876-1937), geboren Kaner, in der erster Ehe verheiratet Maschler, aktiv in der zionistischer Frauenbewegung; Halbbruder Oskar Maschler, emigriert nach Palästina; 1937 kurze Beziehung mit dem chinesischen Theaterregisseur und Journalisten Zhu Xiancheng (1903 Shanghai-1943 in einem Arbeitslager in Sibirien), Aktivist der linken Theaterbewegung und Gründer des „Xin Chou Theaters“ (Shanghai)
Migrationsweg
Migration aus | Migration nach | Jahr | Grund |
---|---|---|---|
Czernowitz |
Wien |
1913-1929 |
Scheidung der Eltern |
Czernowitz |
Moskau |
1934-1945 |
Einladung zur zweimonatigen Studienreise in die Sowjetunion |
Moskau |
Bukarest,Paris |
1945-1947 |
Sie brauchte ein Visum für ihre Reise nach China. |
Paris |
China |
1947-1971 |
Sie wollte ihren chinesischen Liebhaber in China suchen. |