Wentscher, Dora

1883, Berlin, Deutschland - 1964 , Erfurt, Deutschland
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Dora Wentscher (* 6. November 1883 in Berlin; † 3. September 1964 in Erfurt) war eine deutsche Schauspielerin, Bildhauerin und Schriftstellerin. Dora Wentscher wurde 1883 in Berlin als Tochter des Landschaftsmalers Julius Wentscher (1842–1918) geboren. Von 1903 bis 1905 machte sie ein Schauspielstudium und war danach bis 1913 an verschiedenen Bühnen verpflichtet, so etwa 1905 bis 1909 in Trier, 1906 bei den Festspielen im Düsseldorfer Apollo-Theater,[1] 1910/11 beim Märkischen Wandertheater und 1911/12 am Berliner Theater. In den Jahren 1913/14 absolvierte sie eine Ausbildung zur Bildhauerin u. a. bei Arthur Lewin-Funcke und war dann 1925 in den Berliner Adressbüchern als solche verzeichnet.[2] Ein für 1922 angestrebtes Studium am Staatlichen Bauhaus Weimar konnte sie wegen Erkrankung und Pflege ihrer Mutter nicht antreten.[3] Um 1918 hatte sie begonnen, für mehrere Zeitungen wie z. B. die Schaubühne und die Weltbühne auch schriftstellerisch zu arbeiten. Ab 1929 wurde sie Mitglied der KPD und im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller.
1933 emigrierte sie nach Prag und 1935 weiter in die UdSSR, wo sie dann vorwiegend in Moskau als Übersetzerin und ab 1941 auch als Sonderkorrespondentin im Rundfunk wirkte. 1946 kehrte sie nach Deutschland zurück und wohnte in Weimar. Hier wurde sie Mitglied im Deutschen Schriftstellerverband sowie der SED. Sie gehörte zum Freundeskreis der Künstler und Geistesschaffenden, der sich in Weimar um den Schriftsteller Johannes Nohl bildete. Mit Johannes Nohl verheiratete sie sich 1950 in dessen zweiter Ehe. Sie verfasste Erzählungen, Romane, Novellen, Hörspiele und Essays, teils auch autobiographisch. Mehrere Werke sind deutlich antimilitaristisch. Am längsten arbeitete sie an ihrem Lesedrama Heinrich von Kleist. Dora Wentscher verstarb kurz vor ihrem 81. Geburtstag in Erfurt und wurde in Weimar begraben.
Sie erhielt die Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945, sowie 1959 den Vaterländischen Verdienstorden (Bronze).

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Prag, Tschechien

Moskau, Sowjetunion

1935

politische Verfolgung

Berlin, Deutschland

Prag, Tschechien

1934

politische Verfolgung


Werke

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