Warburg Spinelli, Ingrid

1910, Hamburg, Deutschland - 2000, Rom, Italien
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Ingrid Warburg Spinelli war eine deutsche Philanthropin, Antifaschistin und Sozialistin. Sie war die älteste Tochter von Anna Warburg und ihrem Gatten Fritz. Ihre Mutter war gelernte Pädagogin, der Vater als Bankier Teilhaber der Bank M.M.Warburg & CO. Von 1915 lebte die Familie in Stockholm, da Fritz Warburg dort bis 1920 als Handelsbevollmächtigter einer deutschen Gesellschaft arbeitete. Ingrid Warburg besuchte zunächst eine Schule in Stockholm. Nachdem die Familie nach Hamburg zurückgekehrt war, besuchte sie ab 1924 eine Mädchenschule und ab 1927 das Internat Schloss Salem. 1931 ging sie nach Heidelberg, um an der dortigen Universität Literatur und Philosophie zu studieren. Hier hörte sie bei Karl Jaspers und Friedrich Gundolf und beschäftigte sich somit erstmals mit linkspolitischen Themen. Nachdem sie 1932 einige Zeit in Oxford verbracht hatte, um sich sprachlich fortzubilden, setzte sie das Studium 1933 in Hamburg fort. Sie belegte die Fächer Germanistik, Anglistik und Philosophie. 1935 wurde sie promoviert. Während des Studiums befasste sie sich näher mit dem Judentum und erkannte zunehmend, dass sie sich der deutschen Kultur trotz Repressionen durch die Nationalsozialisten zugehörig fühlte.

1936 reiste Ingrid Warburg zu ihrem Onkel Felix Warburg nach New York. Sie hatten ursprünglich geplant, dort sechs Wochen zu bleiben und anschließend dauerhaft nach Deutschland zurückzukehren. Sie setzte sie sich intensiv für jüdische Hilfsorganisationen ein. 1941 heiratete sie Veniero Spinelli, einen italienischen Antifaschist. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ging das Ehepaar 1946 nach Rom, wo Warburg Spinelli fünf Kinder gebar. Gemeinsam mit ihrem Mann, der wie sie das Ideal einer humanen und sozialistischen Gesellschaft verfolgte, rief sie die Zeitschrift L'Italia europea ins Leben. 

In den 1950er Jahren reiste sie nach Schweden und Süddeutschland, in den 19060er und 1970er Jahren nach Israel und in die USA. Ab 1980 besuchte sie mehrmals Hamburg und stellte dort 1990 ihre Autobiografie Die Dringlichkeit des Mitleids und die Einsamkeit, nein zu sagen. Lebenserinnerungen vor. 

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Hamburg, Deutschland

New York, USA

1936

politische Verfolgung


Werke

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