Waldoff, Claire (geb. Wortmann)1884, Gelsenkirchen, Deutschland - 1957, Bad Reichenhall, Deutschland |
Claire Waldoff war eine deutsche Interpretin der Kleinkunst in verschiedenen Genres. Besonders erfolgreich wurde sie mit Darbietungen von Chansons, gesungen im Berliner Dialekt. Clara Wortmann wurde als elftes von 16 Kindern einer Gastwirtsfamilie von Clementine (geb. Hiltropp) und Wilhelm Wortmann geboren. In den Jahren zum Ende des 19. Jahrhunderts nahm sie an den ersten gymnasialen Kursen für Mädchen in Hannover teil. Da sich ihr Wunsch, Ärztin zu werden, aus finanziellen Gründen nicht verwirklichen ließ, entschloss sie sich, das Schauspielfach einzuschlagen, und nahm den Künstlernamen Claire Waldoff an. 1903 hatte Claire Waldoff ihre ersten schauspielerischen Engagements im niedersächsischen Bad Pyrmont und Kattowitz in Oberschlesien. 1906 kam sie nach Berlin zu kleineren Auftritten. Es gab 1915 auch ein Leinwanddebüt beim Stummfilm. Karriere machte sie aber als kabarettistische Chanson- und Liedsängerin. Ihre künstlerische Hochzeit hielt bis 1936 an und endete nach 1942 gänzlich.
Claire Waldoff lernte in Berlin Olga von Roeder (1886–1963) kennen, die aus einer US-amerikanischen Schauspielerfamilie stammte. Die beiden waren nicht nur ein Mittelpunkt des lesbischen Nachtlebens im Berlin der 1920er Jahre, sondern sie führten auch einen kulturell-politischen Salon zum Gedankenaustausch unter Lesben. Bis zu ihrem Tod waren beide einander Lebensgefährtinnen.
Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 bedeutete auch für Claire Waldoff einen Einschnitt. Für einige Zeit hatte sie ein politisches Auftrittsverbot, weil sie noch kurz zuvor bei der kommunistischen Roten Hilfe im Berliner Sportpalast aufgetreten war. Nachdem sie der Reichskulturkammer beigetreten war, wurde es wieder aufgehoben. Mitte der 1930er Jahre trat sie in Berlin in einem Doppelprogramm mit Lene Ludwig auf, die parodistische Tänze mit Masken von Prominenten aufführte. 1936 knickte ihre Karriere ein. Propagandaminister Joseph Goebbels verbot ihr, in der Berliner Scala zu gastieren. In Berlin gab es für sie immer weniger Engagements. 1939 trat sie noch in Rundfunk-Wunschkonzerten auf. Die Wehrmacht engagierte sie für die Truppenbetreuung. Von 1939 bis zu ihrem Tod lebte sie mit Olga von Roeder zurückgezogen in Bayerisch Gmain.
Claire Waldoff lernte in Berlin Olga von Roeder (1886–1963) kennen, die aus einer US-amerikanischen Schauspielerfamilie stammte. Die beiden waren nicht nur ein Mittelpunkt des lesbischen Nachtlebens im Berlin der 1920er Jahre, sondern sie führten auch einen kulturell-politischen Salon zum Gedankenaustausch unter Lesben. Bis zu ihrem Tod waren beide einander Lebensgefährtinnen.
Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 bedeutete auch für Claire Waldoff einen Einschnitt. Für einige Zeit hatte sie ein politisches Auftrittsverbot, weil sie noch kurz zuvor bei der kommunistischen Roten Hilfe im Berliner Sportpalast aufgetreten war. Nachdem sie der Reichskulturkammer beigetreten war, wurde es wieder aufgehoben. Mitte der 1930er Jahre trat sie in Berlin in einem Doppelprogramm mit Lene Ludwig auf, die parodistische Tänze mit Masken von Prominenten aufführte. 1936 knickte ihre Karriere ein. Propagandaminister Joseph Goebbels verbot ihr, in der Berliner Scala zu gastieren. In Berlin gab es für sie immer weniger Engagements. 1939 trat sie noch in Rundfunk-Wunschkonzerten auf. Die Wehrmacht engagierte sie für die Truppenbetreuung. Von 1939 bis zu ihrem Tod lebte sie mit Olga von Roeder zurückgezogen in Bayerisch Gmain.
Migrationsweg
Werke
- „Weeste noch ...?“ Erinnerungen und Dokumente (1997).
- Entwurzelt. Ein Zeitdokument in Versen. Manuskript und Nachlass in Albany/New York.