Ubisch, Gerta von

1882, Metz, Deutschland - 1965, Heidelberg, Deutschland
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Gerta von Ubisch war eine deutsche Physikerin, Botanikerin, Pflanzengenetikerin und Hochschullehrerin. Sie war die erste Professorin in Baden. Gerta von Ubisch stammte aus einer alten deutschen adligen Kaufmannsfamilie; ihr Vater war zeitweise Direktor des Zeughauses in Berlin. Ihre Mutter war Jüdin (geborene Goldschmidt). Mit 16 Jahren beschloss Gerta von Ubisch, Physik zu studieren, machte aber zunächst eine Haushaltslehre in einem Pfarrhaushalt, absolvierte ab 1900 sogenannte „Realkurse“ und bestand 1904 das Abitur. Anschließend ging sie für ein Semester an die Universität Heidelberg, war ein Jahr in Freiburg im Breisgau und kehrte dann nach Berlin zurück, wo sie Lise Meitner traf. In Straßburg promovierte sie bei Ludwig Jost. Anschließend entdeckte sie aber ihr Interesse für die Botanik. Während des Ersten Weltkrieges verdiente sie sich ihren Unterhalt als Saatzuchtleiterin. 1918 ging sie wieder für einige Jahre nach Berlin an das Pflanzenphysiologische Institut zu Baur, anschließend nach Heidelberg und wurde dort 1921 wissenschaftliche Assistentin für Pflanzenphysiologie bei Jost. 1923 habilitierte sich von Ubisch bei ihrem Lehrer, dem Botaniker Ludwig Jost, über Vererbungslehre. Sie war die Erste, die sich 1923 in Heidelberg habilitierte und der sich damit der Weg zu Lehre und Forschung an der dortigen Universität öffnete. 1929 erhielt sie ihre Ernennung zur außerordentlichen Professorin für Botanik.

Aufgrund ihrer jüdischen Vorfahren wurde ihr 1933 der Lehrauftrag von den Nationalsozialisten entzogen. Ihr wurde die Stelle gekündigt, sie durfte dann aber – aufgrund der Intervention von Personen wie Jost und Baur – noch bis 1934 lehren, ihre Vorlesungen wurden aber durch den Boykott der nationalsozialistischen Studenten verhindert. Auf Einladung des Akademikerinnenverbandes ging sie in die Niederlande nach Utrecht. 1935 emigrierte sie nach Brasilien. Die 1955 von Gerta von Ubisch verfassten Lebenserinnerungen, die als maschinenschriftliches Typoskript in der Universitätsbibliothek Heidelberg liegen, wurden 2011 in edierter Form veröffentlicht.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Rio de Janeiro, Brasilien

Utrecht, Niederlände

1946

Kriegsende

Utrecht, Niederlände

Rio de Janeiro, Brasilien

1935

Judenverfolgung


Werke

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