Tergit, Gabriele (geb. Elise Hirschmann) (Elise Reifenberg, Christian Thomasius)1894, Berlin, Deutschland - 1982, London, Grossbritannien |
Gabriele Tergit war eine deutsch-britische Schriftstellerin und Journalistin. Bekannt wurde sie vor allem für ihre Gerichtsreportagen, dauerhaft als Schriftstellerin wahrgenommen für ihren Roman Käsebier erobert den Kurfürstendamm. Elise Hirschmann war die Tochter von Frieda Hirschmann, geborene Ullmann, und Siegfried Hirschmann, dem Gründer der Deutschen Kabelwerke. Ihre Familie stammte aus Bayern. Ungewöhnlich für eine jüdische „höhere Tochter“ ihrer Zeit, besuchte sie die Soziale Frauenschule von Alice Salomon in Berlin. Zeitgleich arbeitete sie in Kinderhorten und der Lehrstellenvermittlung. Sie holte das Abitur nach und studierte ab 1919 Geschichte, Soziologie und Philosophie in Berlin, München, Heidelberg und Frankfurt am Main, wo sie 1923 über den Paulskirchen-Abgeordneten Carl Vogt in Geschichte promovierte.
1928 heiratete sie den Architekten Heinz Reifenberg; aus der Ehe ging ein Sohn hervor. Freiberuflich arbeitete sie bis 1933 als Journalistin für diverse Zeitungen und schrieb u. a. Gerichtsreportagen und Berichte für den Berliner Börsen-Courier, die Vossische Zeitung und die Kulturzeitschrift Die Weltbühne. Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte sie nur noch kurz, ihre Reportagetätigkeit wieder aufzunehmen. Ihr zweiter Roman Effingers, 1931 begonnen und erst 1951 erschienen, schildert das Schicksal einer jüdischen Familie in Berlin von 1878 bis 1948. Im Kriminalgericht Moabit erlebte sie den ersten Prozess gegen Adolf Hitler, der zusammen mit Goebbels wegen eines Pressevergehens angeklagt war. Die daraus folgende Reportage und andere Artikel über die völkische Bewegung und die Nazis veranlassten die Nazis, sie auf ihre Gegnerliste zu setzen.
Am 5. März 1933 überfiel die SA die Tergits Wohnung in Berlin-Tiergarten. Die SA scheiterte an der mit Eisenbeschlägen verstärkten Tür. Sie floh mit ihrem Sohn und verbrachte den Rest ihres Lebens im Exil. Ihr Mann bekam einen Architekturauftrag in Palästina und emigrierte daraufhin ebenfalls. Nach einem Aufenthalt in Prag folgten Gabriele Tergit und der Sohn ihrem Mann im November 1933 nach. 1938 siedelten sie nach London über.
1928 heiratete sie den Architekten Heinz Reifenberg; aus der Ehe ging ein Sohn hervor. Freiberuflich arbeitete sie bis 1933 als Journalistin für diverse Zeitungen und schrieb u. a. Gerichtsreportagen und Berichte für den Berliner Börsen-Courier, die Vossische Zeitung und die Kulturzeitschrift Die Weltbühne. Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte sie nur noch kurz, ihre Reportagetätigkeit wieder aufzunehmen. Ihr zweiter Roman Effingers, 1931 begonnen und erst 1951 erschienen, schildert das Schicksal einer jüdischen Familie in Berlin von 1878 bis 1948. Im Kriminalgericht Moabit erlebte sie den ersten Prozess gegen Adolf Hitler, der zusammen mit Goebbels wegen eines Pressevergehens angeklagt war. Die daraus folgende Reportage und andere Artikel über die völkische Bewegung und die Nazis veranlassten die Nazis, sie auf ihre Gegnerliste zu setzen.
Am 5. März 1933 überfiel die SA die Tergits Wohnung in Berlin-Tiergarten. Die SA scheiterte an der mit Eisenbeschlägen verstärkten Tür. Sie floh mit ihrem Sohn und verbrachte den Rest ihres Lebens im Exil. Ihr Mann bekam einen Architekturauftrag in Palästina und emigrierte daraufhin ebenfalls. Nach einem Aufenthalt in Prag folgten Gabriele Tergit und der Sohn ihrem Mann im November 1933 nach. 1938 siedelten sie nach London über.
Migrationsweg
Migration aus | Migration nach | Jahr | Grund |
---|---|---|---|
Palästina, Israel |
London, Grossbritannien |
1938 |
Judenverfolgung |
Prag, Tschechien |
Palästina, Israel |
1933 |
Judenverfolgung |
Berlin, Deutschland |
Prag, Tschechien |
1933 |
Judenverfolgung |
Werke
- Effingers (1951).
- Käsebier erobert den Kurfürstendamm (1932).
- Etwas Seltenes Überhaupt: Erinnerungen (1988).