Tetzner, Lisa

1894, Zittau, Deutschland - 1963, Carona, Schweiz
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Lisa Tetzner wurde 1894 als Tochter eines Arztes geboren. Mit 19 Jahren besuchte sie gegen den Willen ihres Vaters und trotz ihres labilen Gesundheitszustandes die Soziale Frauenschule in Berlin, um Polizeiassistentin zu werden. Sie belegte an der Schauspielschule Max Reinhardts Kurse in Sprecherziehung und Stimmbildung und inskribierte an der Berliner Universität bei Emil Milan, der dort Lektor für Vortragskunst war. Emil Milan wurde zu ihrem Mentor und unterstützte auch ihre Neigung zum Volksmärchen. 

Den entscheidenden Anstoß für ihren weiteren Lebensweg gab 1917/18 die Begegnung mit dem Verleger Eugen Diederichs. Lisa Tetzner begann, als Märchenerzählerin durch die Dörfer Mittel- und Süddeutschlands zu ziehen. Eugen Diederichs brachte auch ihr erstes Buch Vom Märchenerzählen im Volke heraus. 1919 lernte Lisa Tetzner auf einer ihrer Wanderungen in Thüringen den KPD-Politiker und Arbeiterschriftsteller Kurt Kläber kennen. 1921 wurde sie aufgrund einer rechtsseitigen Hüftgelenkentzündung bettlägerig. Die Entzündung heilte zwar wieder aus, führte jedoch zu einer dauernden Versteifung. 1924 heiratete sie Kurt Kläber. Ab 1928 begann sie, eigene Kinderbücher zu schreiben.

1933 emigrierte sie mit ihrem Mann, der wegen seiner politischen Auffassung mit den Nationalsozialisten in Konflikt geriet, nach Carona (Schweiz) in die Nachbarschaft ihres Freundes Hermann Hesse, wo auch Bert Brecht zeitweise bei ihnen weilte, bevor er nach Dänemark ging. Tetzners Bücher wurden in der Folge in Deutschland verboten. Ab 1937 arbeitete sie als Dozentin für Sprecherziehung am Kantonalen Lehrerseminar in Basel, wo sie bis 1955 tätig war.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Berlin, Deutschland

Carona, Schweiz

1933

politische Verfolgung


Werke

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