Pinner, Erna

1890, Darmstadt, Deutschland - 1987, London, Grossbritannien
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Erna Pinner war eine deutsche Zeichnerin, Puppenkünstlerin, Schriftstellerin und Naturwissenschaftlerin. Erna Pinner entstammte dem jüdischen Großbürgertum Frankfurts. Sie begann sie ihre künstlerische Ausbildung am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt, danach studierte sie in Berlin bei Lovis Corinth und in Paris bei Félix Vallotton, Maurice Denis und Paul Sérusier. Nach Deutschland zurückgekehrt, lernte sie 1916 oder 1917 Kasimir Edschmid kennen; die private Partnerschaft führte auch zu künstlerischer Zusammenarbeit. Erna Pinner illustrierte die Werke des Expressionisten und entwarf Kostüme für seine Stücke. Von den nahezu lebensgroßen, einst weithin bekannten Pinner-Puppen, die sie ab 1914 anfertigte und die Tänzerinnen wie Niddy Impekoven inspirierten, ist wohl kein Original erhalten geblieben. Neben diesen grotesken Menschengestalten standen lebenslang die Tiere im Vordergrund ihres Interesses und Schaffens. Ab 1919 gehörte sie der Darmstädter Sezession an.

Sie reiste mit Edschmid durch Europa, schrieb selbst Feuilletons und illustrierte weiterhin die Werke ihres Partners. 1935 wurde sie aus der Reichskammer der Bildenden Künste ausgeschlossen und emigrierte zusammen mit ihrer Mutter nach England, wohingegen Edschmid in Deutschland blieb. Der Kontakt mit Edschmid, der 1941 die Musikerin Elisabeth von Harnier heiratete, brach drei Jahre später ab und wurde erst 1946 wieder aufgenommen. Erna Pinner blieb in Großbritannien. Dort gelang ihr die Wiederaufnahme ihrer Karriere, diesmal – nach einem Biologiestudium – als beschreibende Naturwissenschaftlerin und als Illustratorin populärwissenschaftlicher Werke. Die Jugendarbeiten fielen weitgehend dem Bombardement ihres Elternhauses im Zweiten Weltkrieg zum Opfer.

Erna Pinner trat mit weiteren befreundeten jüdischen Emigranten in den PEN-Club ein, wo sich die Kulturschaffenden gegenseitig unterstützen. Doch blieb sie beständig mit den Menschen ihrer Wahl und deren Interessen in Briefen verbunden. So nahm sie erneut Kontakt zu ihrem langjährigen Freund, dem Arzt und Dichter Gottfries Benn (1886-1956) auf. Daraus entstand ein bewegender Briefwechsel. Bis ins 90. Lebensjahr schrieb sie kontinuierlich Beiträge.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Darmstadt, Deutschland

London, Grossbritannien

1935

Antisemitismus


Werke

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