Spies, Gerty (geb. Gumprich)

1897, Trier, Italien - 1997, München, Deutschland
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Gerty Spies war eine deutsche Schriftstellerin, die Tochter des jüdischen Kaufmanns und Mundartdichters Sigmund Gumprich. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kindergärtnerin in Frankfurt am Main, kehrte jedoch, als ihr Bruder im September 1918 in Frankreich fiel, zu ihren Eltern zurück. 1920 heiratete sie einen Chemiker und zog mit ihm nach Freiburg im Breisgau. Aus der Ehe, die 1927 geschieden wurde, gingen zwei Kinder hervor. 1929 zog Spies nach München-Schwabing. Dort begann sie zu schreiben, vor allem Gedichte und Humoristisches. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 lebte sie in zunehmender gesellschaftlicher Isolation. 1939 wurde sie zur Arbeit in einem Münchner Verlag verpflichtet und schließlich im Juli 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert. Trotz der schwierigen Bedingungen gelang es ihr, ermutigt von der ebenfalls dort internierten Schriftstellerin Elsa Bernstein, ihre literarische Arbeit zu intensivieren.

1945 kehrte sie nach München zurück – als eine von nur 200 Überlebenden der ehemals 12.000 jüdischen Einwohner der Stadt. 1947 erschien ihr Gedichtband Theresienstadt in einem Münchner Kleinverlag. Für ihre autobiographischen Aufzeichnungen Drei Jahre Theresienstadt und ihren Roman Bittere Jugend hingegen fand sich in den 1950er Jahren kein Verleger. Erst 1984 erschien Drei Jahre Theresienstadt, 1987 der Gedichtband Im Staube gefunden, 1992 die Erzählung Das schwarze Kleid und kurz vor ihrem Tod 1997 Bittere Jugend. Daneben verfasste Gerty Spies auch Märchen und Gedichte für Kinder, Satirisches und politisch engagierte Lyrik. 

Migrationsweg



Werke

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