Sutro, Nettie (geb. Gerstle)

1889, München, Deutschland - 1967, Zürich, Schweiz
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Nettie Sutro-Katzenstein war eine Schweizer Historikerin und Flüchtlingshelferin mit deutschen Abstammung. Sie wuchs als Tochter eines jüdischer Kaufmanns mit zwei Geschwistern in München auf. 1914 heiratete sie den Medizinstudenten und späteren Neurologen Erich Katzenstein, mit dem sie zwei Söhne hatte. Sie studierte von 1915 bis 1919 Philosophie und Soziologie an der Universität München. Nach der gewaltsamen Niederschlagung der Münchner Räterepublik 1919 floh das Ehepaar nach Bern. Dort setzte Nettie ihr Studium in Geschichte, Kunstgeschichte und Nationalökonomie an der Universität Bern fort, wo sie 1921 promovierte. Nettie Sutro unterrichtete, übersetzte die ersten Werke von Ignazio Silone ins Deutsche, war Mitarbeiterin Emil Ludwigs und arbeitete für den Rundfunk. Das Haus Katzenstein wurde ein Treffpunkt von Intellektuellen wie Ernst Toller, Jakob Wassermann und Martin Buber.

Nach der Machtergreifung des NS-Regimes unterstützten die Katzensteins die Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland. 1933 war sie Gründungsmitglied des Comité d’aide aux enfants des émigrés allemands, Schweizersektion (ab 1935 Schweizer Hilfswerk für Emigrantenkinder (SHEK)). Das von ihr 1934–1948 geleitete Hilfswerk (in enger Zusammenarbeit mit der Präsidentin der Basler Sektion Georgine Gerhard) unterstützte Kinder von nach Frankreich ausgewanderten deutschen Eltern und führte 1934–1939 für rund 5.000 jüdische Kinder zwei- bis dreimonatige Aufenthalte in der Schweiz durch. In ihrem 1952 erschienenen Buch Jugend auf der Flucht 1933–1948 hielt sie ihre Erinnerungen fest. 

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Bern, Deutschland

Über Ascona nach Zürich, Schweiz

1927

politische Verfolgung


Werke

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