Fittko, Lisa (geb. Eckstein)1909, Ungvár, Ucrania - 2005, Chicago, USA |
Lisa Fittko war eine österreichische Widerstandskämpferin gegen die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland und im Zweiten Weltkrieg Fluchthelferin über die Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien. Sie kam als Tochter des Ignaz Isak Ekstein und der Julie Schalek als zweites Kind ihrer Eltern zur Welt. Bekannt wurde sie ab 1985 als Schriftstellerin durch ihre autobiografischen Veröffentlichungen über die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Besonders die erste, Mein Weg über die Pyrenäen, Erinnerungen 1940/41 wurde häufig besprochen und in viele Sprachen übersetzt.
Lisa Fittko wuchs in Budapest und in Wien auf, wo ihr Vater Ignaz (Isak) Ekstein, ein jüdischer Journalist, seit 1916 Mitherausgeber, später Eigentümer der linksstehenden kulturpolitischen Zeitschrift Die Waage war. Ihre Mutter, Julie Ekstein, war die Schwester der Wiener Malerin Malva Schalek. Im Jahre 1922 zog die Familie nach Berlin. Anfang 1933 wurde sie wegen Herstellung und Verbreitung antinazistischer Flugblätter denunziert und floh zunächst nach Prag. Mit ihrem späteren Mann, Hans Fittko, einem ebenfalls aus Berlin kommenden politischen Flüchtling und Journalisten, den sie 1948 in Havanna heiratete, flüchtete sie 1938 über Basel und Apeldoorn nach Paris.
1940 war sie im Camp de Gurs interniert. Nachdem ihr die Flucht aus dem Lager gelungen war, lebte sie in Marseille sowie in der Nähe des Küstenortes Banyuls am Fuße der Pyrenäen, wo ihr der dortige Bürgermeister Vincent Azéma falsche Papiere ausstellte. Mit Hans Fittko organisierte sie in Zusammenarbeit mit der Fluchthilfeorganisation Emergency Rescue Committee und dessen Repräsentanten in Marseille, Varian M. Fry, die Flucht von Menschen, die durch die deutsche Besatzung und das Vichy-Regime bedroht waren. Diesen Abschnitt ihres Lebens beschrieb sie in dem Werk Mein Weg über die Pyrenäen. Mit der Führung von Walter Benjamin im September 1940 über die Grenze nach Spanien begann ihre Tätigkeit als Fluchthelferin. 1941 gelang ihr die eigene Flucht nach Kuba, wo sie in Havanna an einer Ausbildungsstätte für jüdische Flüchtlinge arbeitete. Aus dieser Zeit stammen verschiedene Kurzgeschichten, die größtenteils unveröffentlicht sind. Zu ihrem Freundeskreis in Havanna gehörten unter anderem Fritz Lamm und Emma Kann, die hier ebenfalls im Exil lebten.
1948 siedelte Lisa Fittko mit ihrem Mann Hans nach Chicago in die USA über. In Chicago arbeitete sie als Fremdsprachenkorrespondentin und Angestellte der Universität und erlangte die amerikanische Staatsbürgerschaft. Politisch engagierte sie sich in der amerikanischen Friedensbewegung. Sie starb 2005 in Chicago.
Lisa Fittko wuchs in Budapest und in Wien auf, wo ihr Vater Ignaz (Isak) Ekstein, ein jüdischer Journalist, seit 1916 Mitherausgeber, später Eigentümer der linksstehenden kulturpolitischen Zeitschrift Die Waage war. Ihre Mutter, Julie Ekstein, war die Schwester der Wiener Malerin Malva Schalek. Im Jahre 1922 zog die Familie nach Berlin. Anfang 1933 wurde sie wegen Herstellung und Verbreitung antinazistischer Flugblätter denunziert und floh zunächst nach Prag. Mit ihrem späteren Mann, Hans Fittko, einem ebenfalls aus Berlin kommenden politischen Flüchtling und Journalisten, den sie 1948 in Havanna heiratete, flüchtete sie 1938 über Basel und Apeldoorn nach Paris.
1940 war sie im Camp de Gurs interniert. Nachdem ihr die Flucht aus dem Lager gelungen war, lebte sie in Marseille sowie in der Nähe des Küstenortes Banyuls am Fuße der Pyrenäen, wo ihr der dortige Bürgermeister Vincent Azéma falsche Papiere ausstellte. Mit Hans Fittko organisierte sie in Zusammenarbeit mit der Fluchthilfeorganisation Emergency Rescue Committee und dessen Repräsentanten in Marseille, Varian M. Fry, die Flucht von Menschen, die durch die deutsche Besatzung und das Vichy-Regime bedroht waren. Diesen Abschnitt ihres Lebens beschrieb sie in dem Werk Mein Weg über die Pyrenäen. Mit der Führung von Walter Benjamin im September 1940 über die Grenze nach Spanien begann ihre Tätigkeit als Fluchthelferin. 1941 gelang ihr die eigene Flucht nach Kuba, wo sie in Havanna an einer Ausbildungsstätte für jüdische Flüchtlinge arbeitete. Aus dieser Zeit stammen verschiedene Kurzgeschichten, die größtenteils unveröffentlicht sind. Zu ihrem Freundeskreis in Havanna gehörten unter anderem Fritz Lamm und Emma Kann, die hier ebenfalls im Exil lebten.
1948 siedelte Lisa Fittko mit ihrem Mann Hans nach Chicago in die USA über. In Chicago arbeitete sie als Fremdsprachenkorrespondentin und Angestellte der Universität und erlangte die amerikanische Staatsbürgerschaft. Politisch engagierte sie sich in der amerikanischen Friedensbewegung. Sie starb 2005 in Chicago.
Migrationsweg
Migration aus | Migration nach | Jahr | Grund |
---|---|---|---|
Havanna, Kuba |
Chicago, USA |
1948 |
|
Gurs (interniert), Marseille, Frankreich |
über Spanien nach Havanna, Kuba |
1940 |
politische Verfolgung |
Prag, Tschechien |
über Basel und Apeldoorn nach Paris, Frankreich |
1938 |
politische Verfolgung |
Berlin, Deutschland |
Prag, Tschechien |
1933 |
politische Verfolgung |