Gmeyner, Anna Wilhelmine (Anna Reiner , Anna Morduch)1902, Wien, Österreich - 1991, York, Grossbritannien |
Anna Wilhelmine Gmeyner war eine österreichisch-britische Schriftstellerin. Die aus einer liberalen jüdischen Familie stammende Autorin begann 1920 an der Universität Wien ein Studium und ging 1925 nach Berlin. 1925 heiratete sie den Physiologen Berthold P. Wiesner und ging 1926, als er eine Stelle an der Universität Edinburgh annahm, mit ihm nach Schottland. Nach der Trennung des Paars kehrte Anna Gmeyner 1930 nach Berlin, später nach Wien zurück und arbeitete u. a. als Dramaturgin bei Erwin Piscator. Ihre in dieser Zeit entstandenen Lieder und Balladen wurden u. a. von Hanns Eisler und Herbert Rappaport vertont. Gmeyners erste Werke für das Theater waren das Kinderstück Der große und der kleine Klaus und das Schauspiel Zehn am Fließband. Ihr mit Erfolg aufgeführtes sozialkritisch-satirisches Volksstück Automatenbüfett gilt als ihr Durchbruch als Dramatikerin.
Während der Machtübergabe an die Nationalsozialisten im Januar 1933 hielt sich Gmeyner in Paris auf, wo sie an den Drehbüchern mehrerer Filmprojekte von Georg Wilhelm Pabst arbeitete. Sie kehrte nicht nach Deutschland zurück, und noch 1933 wurde ihr Werk dort verboten. Ihre in Wien verbliebene Tochter Eva Maria Charlotte Michelle Wiesner zog 1933 zu ihrem Vater nach Edinburgh. Gmeyner zog 1935 von Paris nach London und heiratete dort den russischstämmigen Religionsphilosophen Jascha Morduch. In London und New York erschienen die Romane Manja und Café du Dome über das Leben im Exil in englischer Übersetzung. Von 1940 bis 1950 lebte sie mit ihrem Ehemann zurückgezogen in Berkshire. Nach dessen Tod 1950 begann sie wieder zu schreiben und veröffentlichte unter dem Namen Anna Morduch mehrere englische Bücher (u. a. Biographien, religiöse Erzählungen und Lyrik). Zuletzt lebte sie bis zum ihren Tod im englischen York.
Während der Machtübergabe an die Nationalsozialisten im Januar 1933 hielt sich Gmeyner in Paris auf, wo sie an den Drehbüchern mehrerer Filmprojekte von Georg Wilhelm Pabst arbeitete. Sie kehrte nicht nach Deutschland zurück, und noch 1933 wurde ihr Werk dort verboten. Ihre in Wien verbliebene Tochter Eva Maria Charlotte Michelle Wiesner zog 1933 zu ihrem Vater nach Edinburgh. Gmeyner zog 1935 von Paris nach London und heiratete dort den russischstämmigen Religionsphilosophen Jascha Morduch. In London und New York erschienen die Romane Manja und Café du Dome über das Leben im Exil in englischer Übersetzung. Von 1940 bis 1950 lebte sie mit ihrem Ehemann zurückgezogen in Berkshire. Nach dessen Tod 1950 begann sie wieder zu schreiben und veröffentlichte unter dem Namen Anna Morduch mehrere englische Bücher (u. a. Biographien, religiöse Erzählungen und Lyrik). Zuletzt lebte sie bis zum ihren Tod im englischen York.
Migrationsweg
Migration aus | Migration nach | Jahr | Grund |
---|---|---|---|
Paris, Frankreich |
London, Grossbritannien |
1935 |
Judenverfolgung |
Wien, Österreich |
Paris, Frankreich |
1934 |
Judenverfolgung |