Ascher-Nash, Franzie

1910, Wien, Österreich - 1991, Lancaster, Pennsylvania, USA
Ascher-Nash, Fanzi Quelle Annika Ueffing.JPG
Franziska Ascher-Nash war eine österreichisch-US-amerikanische Musikkritikerin. Tochter von Luise Frankl und des Operettenkomponisten Leo Ascher, Sie besuchte ein humanistisches Mädchengymnasium und begann ein Gesangsstudium an der Wiener Staatsakademie für Gesang und Kunst. 1933 erhielt sie ein erstes Engagement für Nebenrollen sowie als Zweitbesetzung an der Volksoper in Wien. Probleme mit der Stimme zwangen sie zur Aufgabe ihres Berufswunsches, und sie verlegte sich aufs Schreiben. Sie publizierte einige Kurzgeschichten in der Wiener Tageszeitung Der Tag, Die Stunde und Neue Freie Presse. 

Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde ihr Vater in der Reichspogromnacht verhaftet und kam nur unter der Bedingung, dass die Familie Ascher innerhalb von zwei Wochen das Deutsche Reich verlasse, frei. Franzi Ascher floh mit der Familie über die Schweiz und Frankreich in die USA, deren Staatsbürgerschaft sie 1944 erhielt.

Ascher schrieb in den USA weiterhin in deutscher Sprache. 1939/40 verfasste sie vier Hörspiele im Auftrag der German American Writers' Association (GAWA). Ab 1941 bis zur Einstellung der Zeitung im Jahr 1949 schrieb sie für Die Neue Volkszeitung regelmäßig Musikkritiken, diese Tätigkeit setzte sie von 1955 bis 1959 im Sonntagsblatt der New Yorker Staats-Zeitung fort. Sie schlug sich mit verschiedenen Gelegenheitsarbeiten durch, so auch als Interviewerin für ein Meinungsforschungsinstitut.

Ihr erstes Buch veröffentlichte sie 1948 unter dem Titel Bilderbuch aus der Fremde. Seit 1954 war sie Mitglied der Musikfakultät der New School for Social Research und wirkte als Lektorin für Musikgeschichte. 1959 heiratete sie den ehemaligen Bankkaufmann Edgar Nash (1893–1965), der 1938 ebenfalls aus Wien geflohen war. Im Auftrag der Fordham University in New York produzierte sie das Radioprogramm „The Story of the Art Song“. Des Weiteren gab sie zwischen 1970 und 1973 Seminare mit Musikbeispielen an den Donnell and Lincoln Center Libraries in New York und arbeitete als Gastdozentin an der Manhattan School of Music.

In den 1980er Jahren zog Ascher-Nash nach Millersville in Pennsylvania. Sie stiftete am Millersville State College einen „Leo Ascher Award“. Ihr Nachlass und der ihres Vaters befinden sich in der „Ganser Library der Millersville University“.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Wien, Österreich

über die Schweiz und Frankreich nach USA

1938

Judenverfolung


Werke

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