Augustin, Elisabeth1903, Berlin-Friedenau, Deutschland - 2001, Amsterdam, Holland |
Elisabeth Augustin war eine deutsch-niederländische Schriftstellerin. Ihr Vater stammte aus einer christlich-jüdischen Familie. Die Mutter hatte jüdische Vorfahren, war allerdings wie ihr Mann getauft. Folgerichtig wurde Elisabeth christlich erzogen. 1908 siedelte die Familie nach Leipzig über, wo Augustin die höhere Bürgerschule besuchte. Sie nahm Schauspielunterricht, gab den Wunsch, als Schauspielerin Karriere zu machen, jedoch auf Drängen des Vaters auf. Stattdessen wandte sie sich dem Journalismus und der Schriftstellerei zu.
1927 heiratete sie Paul Felix Augustin, einen in der Schweiz geborenen und in Holland aufgewachsenen Germanisten. Durch den jüdischen Familienhintergrund und die Nähe zur SPD, verließ Elisabeth Augustin 1933 unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtübernahme Deutschland. Zusammen mit ihrem Mann und den beiden Kindern emigrierte sie nach Amsterdam. Ein Manuskript, das durch die politische Entwicklung nicht mehr im Gustav Kiepenheuer Verlag erscheinen konnte, hatte sie im Gepäck. Anstatt sich mit diesem nun an einen der zahlreichen Exil-Verlage in den Niederlanden zu wenden, erschien De Uitgestootene im Amsterdamer Verlag van Kampen. Augustin hatte den Roman selbst ins Niederländische übertragen. Es folgten weitere Romane, die nun bereits in niederländischer Sprache entstanden und teilweise sehr positive Resonanz hervorriefen.
Nach dem Überfall auf die Niederlande durch die Deutsche Armee im Mai 1940 blieben die Augustins in Amsterdam. Als „Halbjüdin“ Elisabeth Augustin konnte zwar nicht mehr publizieren, war aber durch die Ehe mit einem „Arier“ nicht direkt von den Rassegesetzen der Nazis bedroht. Doch Augustins Mutter, die seit 1938 bei ihrer Tochter lebte, wurde 1943 deportiert und im NS-Vernichtungslager Sobibor ermordet. Als Reaktion auf die Nachricht von der Ermordung ihrer Mutter begann Augustin an dem Roman Labyrint, auf Deutsch Auswege, zu schreiben. Im Roman setzte sich Agustin mit dem Verlust ihrer Mutter auseinander und fragte nach den Möglichkeiten des Weiterlebens nach der Erfahrung der Shoah
Migrationsweg
Migration aus | Migration nach | Jahr | Grund |
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