Awerbuch, Marianne (geb. Selbiger)

1917, Berlin, Deutschland - 2004, Berlin, Deutschland
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Marianne Selbiger war eine deutsch-israelische Historikerin und Judaistin. Sie wuchs in einer assimilierten jüdischen Kaufmannsfamilie am Holsteiner Ufer in Berlin-Tiergarten auf. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten brach sie ihre Ausbildung am Lyceum ab. Sie machte eine Ausbildung als Kindergärtnerin und Jugendleiterin.

Nach den Novemberpogromen 1938 verließ sie mit dem Berliner Ingenieur Max Awerbuch am 19. Januar 1939 Deutschland. Sie begleiteten einhundert jugendliche Flüchtlinge nach Palästina. Dort schlugen sie sich als illegale Einwanderer durch, gewöhnten sich an das Kibbuzleben und die körperliche Arbeit und heirateten. 1942 wurde der Sohn Jonathan geboren. Marianne Awerbuchs Eltern wurden 1943 von Berlin aus in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Im 1948 gegründeten Staat Israel gründete Awerbuch eine Sonderschule für Lernbehinderte in Ramat Gan, ab 1954 arbeitete sie dort in der Zentralschule als Lehrerin für hebräische Sprache und Geschichte. Sie erwarb die Hochschulreife und studierte in Tel Aviv Geschichte und Bibelwissenschaften. 1966 erhielt sie die Chance, an der Freien Universität in West-Berlin das Studium fortzusetzen und 1970 in mittelalterlicher Geschichte bei Wilhelm Berges zu promovieren. Sie arbeitete seither dort am Institut für Judaistik, wurde 1974 habilitiert und 1975 Professorin für Geschichte und Judaistik.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Berlin, Deutschland

Israel

1939

Judenverfolgung


Werke

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