Christ, Lena1881, Glonn, Deutschland - 1929, München, Deutschland |
Lena Christ wurde als außereheliches Kind von Magdalena Pichler (1860–1928), damals Köchin auf Zinneberg bei Glonn, geboren.[1] Zur Vaterschaft bekannte sich der Schmiedgeselle und Geschäftsreisende Karl Christ aus Mönchsroth bei Dinkelsbühl. Obwohl sich Karl Christ, damals beim Münchner Rittmeister Ewald Hornig angestellt, „ausdrücklich“ zur Vaterschaft bekannte und sich zu Unterhaltszahlungen verpflichtete, bezweifelten später Zeitgenossen und Biografen dessen Vaterschaft. Der wahre Vater sei eher bei den Scanzoni zu Lichtenfels auf Schloss Zinneberg zu vermuten. Genährt wurde die Mutmaßung auch dadurch, dass Lena Christ angab, dass ihre Mutter behauptete, ihr Vater sei beim Untergang der Cimbria am 19. Januar 1883 auf dem Weg nach Amerika auf hoher See verschollen und ums Leben gekommen. Allerdings war ein Karl Christ auf keinen Passagierlisten verzeichnet. Lena Christs Mutter wollte oder musste daher womöglich die wahre Vaterschaft verschweigen.[2] Christs leibliche Vaterschaft gilt heute als recht unwahrscheinlich. Der Glonner Ortschronist Hans Obermair merkte ebenfalls an, Karl Christ sei zwar nach Amerika ausgewandert, aber erst später, wobei er auch wohlbehalten dort ankam. Für den wahrscheinlichen Vater hält er Albert von Scanzoni oder Ewald Hornig.[3] Trotz ihres Künstlernamens blieb unklar, ob Lena Christ selbst davon überzeugt war, dass Karl Christ ihr Vater war.
Klassenphoto etwa 1893 (Lena Christ in der Mitte der untersten Reihe mit Schürze mit zwei dunklen Streifen)
Die ersten sieben Lebensjahre verbrachte Lena Christ bei ihrem Großvater, dem Bauern Mathias Pichler (Bichler) (1827–1894) und der Stiefgroßmutter und Großtante Magdalena Pichler geb. Hauser. Später erinnerte sie sich an diese Zeit als ihre glücklichste, zu ihrer „Münchner Mutter“ hatte sie nur ein einziges Mal Kontakt. In der Schule zeigte sie, die „Hansschusterleni“, sich talentiert und aufgeweckt. Lena Christ hing sehr an ihrem Großvater, den sie zeitlebens verehrte und dem sie später den Roman Mathias Bichler widmete. Nach dem Hof „Hansschuster“ genannt, galt dieser als gütig, ruhig und bescheiden; er war im Ort beliebt und wurde als hilfsbereit geschätzt.[4]
1888 heiratete ihre Mutter den Metzgergesellen Josef Isaak und holte das siebenjährige Mädchen gegen den Willen der Großeltern zu sich nach München. In der elterlichen Gaststätte musste sie Schwerstarbeit verrichten. Das Verhältnis zur Mutter war von einer Hassliebe und zugefügter Gewalt geprägt. Sie wurde ausgebeutet und litt sehr unter der Kälte der Mutter und den körperlichen Züchtigungen. Aufgrund dieser schwersten Misshandlungen durch die Mutter lebte Lena Christ seit 1892 wieder ein Jahr lang bei ihren Großeltern in Glonn. Mitte 1893 erfolgte eine erneute Rückkehr nach München; dort gingen die seelischen und körperlichen Misshandlungen durch die Mutter unverändert weiter. Der Tod ihres Großvaters im Jahre 1894 führte bei der verzweifelten Lena Christ zu einem Suizidversuch.
Klassenphoto etwa 1893 (Lena Christ in der Mitte der untersten Reihe mit Schürze mit zwei dunklen Streifen)
Die ersten sieben Lebensjahre verbrachte Lena Christ bei ihrem Großvater, dem Bauern Mathias Pichler (Bichler) (1827–1894) und der Stiefgroßmutter und Großtante Magdalena Pichler geb. Hauser. Später erinnerte sie sich an diese Zeit als ihre glücklichste, zu ihrer „Münchner Mutter“ hatte sie nur ein einziges Mal Kontakt. In der Schule zeigte sie, die „Hansschusterleni“, sich talentiert und aufgeweckt. Lena Christ hing sehr an ihrem Großvater, den sie zeitlebens verehrte und dem sie später den Roman Mathias Bichler widmete. Nach dem Hof „Hansschuster“ genannt, galt dieser als gütig, ruhig und bescheiden; er war im Ort beliebt und wurde als hilfsbereit geschätzt.[4]
1888 heiratete ihre Mutter den Metzgergesellen Josef Isaak und holte das siebenjährige Mädchen gegen den Willen der Großeltern zu sich nach München. In der elterlichen Gaststätte musste sie Schwerstarbeit verrichten. Das Verhältnis zur Mutter war von einer Hassliebe und zugefügter Gewalt geprägt. Sie wurde ausgebeutet und litt sehr unter der Kälte der Mutter und den körperlichen Züchtigungen. Aufgrund dieser schwersten Misshandlungen durch die Mutter lebte Lena Christ seit 1892 wieder ein Jahr lang bei ihren Großeltern in Glonn. Mitte 1893 erfolgte eine erneute Rückkehr nach München; dort gingen die seelischen und körperlichen Misshandlungen durch die Mutter unverändert weiter. Der Tod ihres Großvaters im Jahre 1894 führte bei der verzweifelten Lena Christ zu einem Suizidversuch.