Deutsch, Helene

1884, Galizien - 1982, Cambridge, Massachusetts, USA
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Helene Deutsch war eine austroamerikanische Psychoanalytikerin. Sie war die erste Psychoanalytikerin, die sich auf die Psychologie der Frau und weibliche Sexualität spezialisierte. Als jüngste Tochter einer assimilierten jüdischen Familie wuchs Deutsch ohne religiöse Bindung an das Judentum auf.

Sie studierte ab 1907 Medizin in Wien und München und promovierte 1912 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Im gleichen Jahr heiratete sie den Arzt Felix Deutsch und nahm eine unbezahlte Stelle als Assistenzärztin an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Wien. 1917 wurde ihr Sohn Martin Deutsch geboren, der ein bekannter Physiker wurde. Die von ihr wahrgenommenen, durch Mutterschaft und Frau-Sein bedingten Konflikte bearbeitete sie 1918 in einer Analyse bei Sigmund Freud. Als Schülerin und Mitarbeiterin Freuds und seit 1918 Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung war sie die erste Frau, die sich intensiver mit der Psychologie der Frauen befasste.

1935 flüchtete die Familie aus dem vom Austrofaschismus regierten Österreich und zog in die USA. In Cambridge (Massachusetts) war sie bis zu ihrem Tod 1982 als anerkannte Psychoanalytikerin tätig. In ihren Arbeiten über die Psychologie der Frau und über weibliche Sexualität flossen autobiografische Erfahrungen ein. 1973 erschien ihre Selbstbiografie Confrontations with myself. 

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Wien, Österreich

Cambridge, USA

1935

Judenverfolgung


Werke

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