König, Alma Johanna (Johannes Herdan)

1887, Prag, Tschechien - 1942, Vernichtungslager Maly Trostinez, Weißrussland
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Alma Johanna Koenig war eine österreichische Lyrikerin und Erzählerin mit galizisch-jüdischen Wurzeln. Sie war die Tochter des k.u.k. Hauptmanns Karl Koenig und dessen Frau Susanne und wuchs in Wien auf. Der Besuch einer höheren Mädchenschule wurde durch Krankheiten häufig unterbrochen; sie verdankte ihre Bildung deshalb hauptsächlich dem autodidaktischen Studium und den Vortragsabenden von Josef Kainz.

Aus Rücksicht auf die Familie veröffentlichte sie ihre ersten Gedichte in Zeitschriften unter dem Pseudonym Johannes Herdan. 1921 heiratete sie den österreichischen Konsul Bernhard Ehrenfels. Ihr erster Roman Der heilige Palast (1922) begründete ihren Erfolg und erregte Aufsehen wegen seines erotischen Inhalts. Für ihren Wikingerroman Die Geschichte von Half, dem Weibe (1924) erhielt sie 1925 den „Preis der Stadt Wien“. Ab 1925 lebte sie mit ihrem Mann in Algier, wo sie u. a. den autobiographisch geprägten, psychologischen und zeitkritischen Gesellschaftsroman Leidenschaft in Algier (1932) verfasste. 1930 trennte sie sich von ihrem Mann und kehrte nach Wien zurück (Scheidung 1936).

In Wien hatte sie Verbindung zu Oskar Jan Tauschinski. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde sie als Staatsbürgerin und Autorin aus rassischen Gründen entrechtet, aus ihrer Wohnung in Wien-Alsergrund, Rögergasse 19, vertrieben und zum mehrfachen Logiswechsel in Massenquartieren gezwungen. Am 27. Mai 1942 wurde sie von den Nationalsozialisten in das Vernichtungslager Maly Trostinez deportiert und gleich nach der Ankunft ermordet. Zu ihrem Gedächtnis stiftete ihr Nachlassverwalter Tauschinski 1957 den Alma-Johanna-Koenig-Preis.

Migrationsweg



Werke

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