Luft, Gerda

1898 , Königsberg, Deutschland - 1986, Tel Aviv, Israel
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Gerda Luft war eine deutsch/israelische Journalistin und Schriftstellerin, die 1924 von Deutschland nach Palästina auswanderte und in Israel eine bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens wurde. Als jüngstes Kind von fünf Geschwistern verbrachte Gerda Luft in Königsberg ihre Jugend. Dort besuchte sie die Volksschule und die Luisenschule, das erste Mädchengymnasium in Ostpreußen. Ihre Eltern stammten aus Galizien, wo ihr Vater in einem streng orthodoxen, jiddisch sprechenden Haushalt aufwuchs und ihre Mutter auf einem der großen Güter, die wohlhabende Juden in Galizien besaßen. Der zunehmende Antisemitismus im zaristischen Russland war der Grund für die Flucht nach Ostpreußen. Dort arbeitete der Vater schließlich als selbstständiger Kaufmann.

Nach dem Abitur studierte sie an der Königsberger Universität Medizin und wollte Ärztin werden. 1919 ging sie nach Berlin, wo sie Viktor Chaim Arlosoroff, einen jungen Dichter, der Nationalökonomie studierte und Anhänger des Zionismus war, kennenlernte. Noch vor dem Physikum wechselte Gerda Luft ebenfalls zur national-ökonomischen Fakultät und studierte Nationalökonomie. 1919 heiratete sie Arlosoroff. Im gleichen Jahre wurde ihre Tochter Schulamit geboren. In Peine bei Hannover absolvierte sie auf einem Landgut eine landwirtschaftliche Ausbildung zur Vorbereitung auf die Auswanderung nach Palästina.

Nach 5 Semestern Medizin, 6 Semestern Nationalökonomie und 8 Monaten landwirtschaftlicher Ausbildung ging es 1924 mit der 4½ Jahren alten Tochter und Chaim Arlosoroff nach Palästina. Ein zufälliges Treffen mit Pinchas Rosen, damals noch Felix Rosenblüth, Ende 1924 begründete ihre Karriere als Journalistin. Pinchas Rosen konnte sie für den Job als Palästina-Korrespondentin für die Jüdische Rundschau überzeugen. Vierzehn Jahre lang beeinflusste sie wesentlich das Palästinabild der deutschen Zionisten. Es folgte die Scheidung von Arlosoroff und die Heirat mit Zwi Luft.

1931 kam ihr Sohn Eli zur Welt. Mit dem Ende der Jüdischen Rundschau – 1938 von den Nazis verboten – und dem Ende der Jüdischen Welt-Rundschau 1940, begann ihre Mitarbeit an dem noch jungen Mitteilungsblatt. Bis zu ihrem 60. Lebensjahr arbeitete sie für die Jerusalem Post und für die Neue Zürcher Zeitung. Außerdem war sie für den Hessischen Rundfunk in Frankfurt und den Rheinischen Merkur in Köln tätig. Eine weitere und wichtige Station war die Tätigkeit als Korrespondentin für den London Economist.

Migrationsweg



Werke

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