Stein-Pick, Charlotte (geb. Baron)

1899, München, Deutschland - 1991, Kalifornien, USA
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Charlotte Stein-Pick war eine deutsche Emigrantin jüdischer Herkunft. Sie war die Tochter des Münchener Zahnarztes und Sanitätsrates Fritz Baron. Schon in ihrer Kindheit musste sie antisemitische Zusammenstöße miterleben. Von 1932 bis zur gewaltsamen Auflösung war sie Vorsitzende der vom Jüdischen Frauenbund München gegründeten Haushaltsschule. Im Rahmen der Novemberpogrome 1938 wurde die Zahnarztpraxis ihres Ehemannes geschlossen und er ins KZ Dachau gebracht. Stein-Pick erreichte jedoch bei den Nationalsozialisten seine Entlassung. Nachdem im Dezember 1938 das Ehepaar enteignet worden war – Stein war der letzte praktizierende jüdische Zahnarzt in München –, gelang beiden unter großen Schwierigkeiten 1939 die Emigration in die USA, die Stein-Pick schon vor der Pogromnacht zu organisieren begonnen hatte.

In den USA begann das Ehepaar in Seattle einen Neuanfang. Ehemann Herbert studierte ein zweites Mal Zahnmedizin und eröffnete eine neue Praxis. Erst nach seinem frühen Tod 1950 besuchte Stein-Pick im folgenden Jahr 1951 allein ihre deutsche Heimat wieder. Zuletzt lebte sie in Oakland (Kalifornien). Im Jahr 1964, also 25 Jahre nach ihrer Emigration, schrieb Stein-Pick ihre Lebensgeschichte mit Hilfe ihrer Tagebuchaufzeichnungen nieder. Diese Memoiren blieben über Jahrzehnte unveröffentlicht, bis die Münchener Journalistin Christiane Schlötzer-Scotland die inzwischen 90-jährige Stein-Pick in Kalifornien kennenlernte. Ihr vertraute Stein-Pick die aufgezeichneten Erinnerungen sowie Fotos und weitere Dokumente zur Herausgabe unter dem Titel Meine verlorene Heimat an.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

München, Deutschland

Kalifornien, USA

1939

Judenverfolgung


Werke

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