Blitz, Maria

1918, Krakau, Polen - 2016, USA
Maria-Blitz.jpg
Trauer über den Verlust von Heim und Familie begleiteten Maria Blitz' ganzes Leben. Um den 27. Januar 1945 herum waren ihre beiden Schwestern in Ostpreußen ermordet worden; ihr war es gelungen, während des Todesmarsches nach Palmnicken zu fliehen. An diesem Tag entzündete sie alljährlich in der Synagoge vier Kerzen.
Maria Blitz wurde am 21. März 1918 als eines von fünf Kindern eines Bürstenbinders in Krakau geboren. Der Kriegsausbruch setzte ihrer glücklichen und sorgenfreien Kindheit und Jugend ein abruptes Ende. Dem erzwungenen Umzug ins Krakauer Ghetto folgte 1943 die Einweisung ins Konzentrationslager Plaszow. Nach einigen Wochen im Konzentrationslager Auschwitz wurde sie zusammen mit ihrer Schwester, ihrer Schwägerin und einer Cousine im Herbst 1944 zum Arbeitseinsatz nach Ostpreußen deportiert. Das Kriegsende brachte nicht nur die Befreiung, sondern auch ein Gefühl von absoluter Einsamkeit. In Polen lernte sie ihren zweiten Mann kennen. Nach einem gescheiterten Neuanfang in Deutschland wanderte die junge Familie 1949 in die USA aus. Die Normalität des Lebens in Amerika machte ihr die Vergangenheit und den Verlust der Familie jedoch erst wirklich bewusst. Nach einem arbeitsreichen Leben beschloss Maria Blitz mit 82 Jahren, ihre Geschichte aufzuschreiben. Ihr größtes Anliegen war es, damit Zeugnis abzulegen und als eine der wenigen Überlebenden des Todesmarsches in Ostpreußen, an dieses beschwiegene Kapitel des Holocaust zu erinnern.

Migrationsweg


Migration aus Migration nach Jahr Grund

Deutschland

USA

1949

Neubeginn des Familienlebens im amerikanischen Exil


Werke

Weitere Informationen